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Balenciaga bringt ein Klebeband groß raus

Glosse

Ja klebt's noch bei Balenciaga?

Richard Mayr
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    Kostet im Baumarkt nicht viel, so ein Klebeband. Die Luxus-Modemarke Balenciaga macht aus Klebebändern jetzt Armreifen, die ein wenig teurer sind.
    Kostet im Baumarkt nicht viel, so ein Klebeband. Die Luxus-Modemarke Balenciaga macht aus Klebebändern jetzt Armreifen, die ein wenig teurer sind. Foto: Fiedels, stock.adobe.com

    Ja klebt's noch? Wie bitte? Die spanische Luxusmarke Balenciaga übertrifft sich gerade selbst dabei, den Markenkult auf die Spitze zu treiben. Als neues Accessoire für die Herbst-Winter-Kollektion legt es ein Armband der anderen Art vor: ein transparentes Klebeband, beworben als "Gaffer Bandle". Und jetzt bitte festhalten. Die

    Balenciagas Dreh, um mit nichts eine satte Gewinnmarge einzustreichen: Auf dem runden Kartonkern im Inneren ist Balenciaga/Adhesive zu lesen. Und ja, Adhesive, das englische Wort für Klebstoff, genau darum geht es dabei irgendwie. Denn Geld scheint zum Kleber für die Marke geworden zu sein. Hauptsache teuer – je aberwitziger das Produkt, umso besser. 

    Was wiederum zeigt, dass die Alchemisten im Mittelalter einfach noch keine Idee davon gehabt haben, wie die wundersame Verwandlung von etwas in Gold zu bewerkstelligen ist. Man kreiere eine Marke, die alle haben wollen, und schon läuft es. Für den Fall, dass sie bei Balenciaga noch nicht wissen, wie es nach dem Klebeband-Armreif weitergehen soll, ein Vorschlag: das Tissue Necklace, also eine Rolle Klopapier an einer billigen Kaugummi-Automatenkette. Der einzige Dreh, das Firmenlogo auf den einzelnen Blättern der Rolle. Und wetten, dass sich auch noch Geldprotzer finden, die das Balenciaga-Papier tatsächlich zur Toilette tragen.

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