Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Bahnstreik trotz Angebot: GDL-Chef Weselsky ist auf Krawallkurs

Kommentar

GDL-Chef Weselsky ist auf Krawallkurs

Rudi Wais
    • |
    Im Streikmodus: GDL-Chef Claus Weselsky.
    Im Streikmodus: GDL-Chef Claus Weselsky. Foto: Christoph Soeder, dpa

    Mit Höflichkeit und guten Manieren kommt man nicht nur im Alltag weiter, sondern auch in der Tarifpolitik. Claus Weselsky dagegen, der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, verhält sich wie ein pubertierender Trotzkopf.

    Nachdem die Bahn ihr Angebot spürbar nachgebessert hat, hätte es schon die schiere Höflichkeit geboten, sich noch einmal mit der Arbeitgeberseite an einen Tisch zu setzen und weiter zu verhandeln, anstatt den Bahnverkehr gleich für sechs Tage weitgehend lahmzulegen. Weselsky aber ist alles, nur kein Diplomat. Er arbeitet nach dem Kopf-durch-die Wand-Prinzip. Motto: Koste es, was es wolle.

    Sechs Tage ohne Güterverkehr: Der Streik wird zum Produktionsrisiko

    Jetzt eine knappe Woche zu streiken, ist nicht nur wegen des fortgeschrittenen Verhandlungsstandes maßlos übertrieben und eine Zumutung für alle Bahnreisenden. Mit seinem Krawallkurs beginnt Weselsky, allmählich auch der Wirtschaft zu schaden. In einer arbeitsteiligen Ökonomie mit ihrer immer komplizierteren Logistik sind sechs Tage ohne Güterverkehr ein nicht zu unterschätzendes Produktionsrisiko. Viele Unternehmen, die Rohstoffe, Autos oder chemische Erzeugnisse mit der Bahn transportieren, wird der Stillstand teuer zu stehen kommen. Und ohne die Kohle, die die Bahn Tag für Tag anliefert, läuft kein Kohlekraftwerk und kein Hochofen in der Stahlindustrie. Weselsky aber, so scheint es, kümmert das nicht. Er lässt seine Lokführer um des Streikens willen streiken. Koste es, was es wolle.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden