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Atom: Medien: Israel erwägt Iran-Angriff noch vor US-Wahl

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Medien: Israel erwägt Iran-Angriff noch vor US-Wahl

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    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: Foto: Ronen Zvulun dpa
    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: Foto: Ronen Zvulun dpa

    Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Ehud Barak hätten einen solchen Entschluss schon "fast endgültig" gefasst, berichtete die Zeitung "Times of Israel" am Samstag unter Berufung einen TV-Bericht. Zu einer ähnlichen Einschätzung kam auch die Zeitung "Jediot Achronot".

    Israel betrachtet das iranische Atomprogramm als derzeit größte Bedrohung seiner Existenz. Die Führung in Teheran bestreitet hingegen, dass sie unter dem Deckmantel einer zivilen Forschung Atomwaffen entwickeln lässt. Unklar bleibt, ob Israel tatsächlich einen Angriff plant oder Druck macht, damit sich der Iran in den Atomgesprächen mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland bewegt.

    Nach einer Umfrage der Zeitung "Maariv" würden 40 Prozent der befragten Israelis einen Alleingang gutheißen. 35 Prozent würden es hingegen lieber den USA überlassen, militärisch gegen den Iran vorzugehen. Dieses Ergebnis bedeute "grünes Licht" für Netanjahu, kommentierte die Zeitung am Freitag.

    Netanjahu misstraue der Zusicherung von US-Präsident Barack Obama, Amerika werde eine mögliche iranische Atombombe notfalls mit militärischen Mitteln verhindern, heißt es in dem neuen Bericht. Die USA hätten Israel weder Pläne für ein militärisches Eingreifen vorgelegt noch habe Obama einen Angriff ausdrücklich zugesagt, falls Sanktionen und diplomatischer Druck keinen Erfolg haben. Außerdem sei Obama dafür bekannt, dass er Militäreinsätze nicht ohne Zustimmung der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga befehle. Dies alles habe Netanjahu zu der Überzeugung gebracht, dass Israel allein handeln müsse.

    Angesichts seiner im Vergleich zu den USA geringeren militärischen Schlagkraft bleibe Israel nur noch wenig Zeit, das iranische Atomprogramm wirkungsvoll zu treffen, heißt es weiter. Je mehr Atomanlagen die Iraner in Bunker tief unter der Erde verlegten, desto geringer würden die Chancen auf einen Erfolg, laute Netanjahus Einschätzung. Für ihn gehe es darum, einen "iranischen Plan zur Vernichtung der Juden" zu verhindern. Im Vergleich dazu seien die von Teilen des Sicherheitsapparates für zu hoch empfundenen Risiken weniger bedeutend. (dpa)

    Bericht Times of Israel

    Bericht Jediot Achronot

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