Tyrann, brutaler Machthaber und Präsident: Das alles war Baschar al-Assad bis zum 8. Dezember 2024. Beinahe ein Viertel Jahrhundert, 24 Jahre lang, regierte der 59-Jährige in Syrien. Nun ist er aus der syrischen Hauptstadt Damaskus geflohen – nur wenige Tage nachdem islamistische Kämpfer der Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und verbündete Verbände eine Offensive gestartet hatten. „Der Tyrann Bashar al-Assad ist geflohen“, verkündeten die islamistischen Kämpfer Sonntagfrüh im Onlinedienst Telegram.
Wer ist Baschar al-Assad?
Der 59-jährige Baschar al-Assad regierte seit dem Tod seines Vaters Hafis, der diktatorisch herrschte, im Jahr 2000. Ursprünglich sei sein älterer Bruder Bassel als Nachfolger bestimmt gewesen, dieser starb jedoch 1994 bei einem Autounfall, berichtete die tagesschau. Deshalb habe Baschar al-Assad sein Medizinstudium in London beendet und sei nach Syrien zurückgekehrt. Dort ließ er sich militärisch ausbilden und von seinem Vater auf die Regierungsgeschäfte vorbereiten, statt Augenarzt zu werden und mit seiner syrisch-britischen Frau Asma und seinen drei Kindern ein von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtetes Leben zu führen, heißt es in dem Bericht.
Baschar al-Assad kommt ins Amt: Anfangs hofften Syrer auf Ende der Unterdrückung
Nach dem Tod seines Vaters sei Assad in einem Referendum ohne Gegenkandidaten zum neuen syrischen Staatschef bestimmt worden. Die tagesschau berichtete, dass der damals 34-Jährige für viele Syrer ein Hoffnungsträger gewesen sei, als er für das Amt vereidigt wurde. Sie sahen eine Chance, dass er die jahrelange Unterdrückung und den unter seinem Vater etablierten Überwachungsstaat beenden und eine Liberalisierung der Wirtschaft einleiten werde.
Während Baschar al-Assads Zeit als Machthaber gab es immer wieder Proteste gegen ihn, wie etwa während des Arabischen Frühlings 2011. Aus der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste entwickelte sich ein Bürgerkrieg, den Assad nur mit militärischer Hilfe Russlands, des Irans sowie der libanesischen Hisbollah-Miliz politisch überlebte. Medien aus alles Welt berichten, der 8. Dezember markiere „das Ende dieser dunklen Ära“ der Unterdrückung unter Assad und seinem Vater Hafis, die das Land mehr als 50 Jahre regierten.
Baschar al-Assad und seine Familie
Die Ehefrau von Baschar al Assad, Asma Fauaz al-Akhraz, ist eine Finanzanalystin, die in Großbritannien geboren wurde und syrische Wurzeln hat. Das berichtet die Berliner Morgenpost. Demnach sollen sich die beiden noch aus Teenager-Tagen kennen.
Dort heißt es weiter, dass Baschar al-Assad und Asma Fauaz al-Akhraz am 31. Dezember 2000 heirateten. Sie sollen über die Jahre hinweg Kontakt gehalten haben. Das Paar bekam drei Kinder, und manche sahen schon eine neue Zeit für Syrien heraufziehen – eine junge, moderne Familie, westlich geprägt. Asma Fauaz al-Akhraz entstammte einer sunnitischen Familie, Baschar al-Assad einer alewitischen Minderheit.
Immer mehr Widersprüche um Ehefrau Asma Fauaz al-Akharaz
Asma Fauaz al-Akhraz soll sich später für Wohltätigkeitsorganisationen engagiert haben und junge Menschen ermuntert haben, den Wandel in Syrien voranzutreiben. Sie habe von „religiöser Harmonie“, die im Land herrsche, gesprochen, heißt es in dem Bericht. Dabei war es ihr Schwiegervater Hafiz, der 1982 ein Massaker an bis zu 20.000 Sunniten befohlen haben soll.
Mit den Jahren habe es immer mehr Widersprüche um die Finanzanalystin gegeben. Ihre anfängliche Rolle als Reformerin habe sie aufgegeben, ihrem Mann halte sie weiterhin die Treue gehalten. Von den Taten des Regimes habe sie sich nie öffentlich distanziert. Auf Facebook zeigte sie sich regelmäßig mit Baschar al-Assad. Dabei habe sie inzwischen ihren eigenen Kampf zu bestehen: 2018 wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert, berichtete die Berliner Morgenpost. Sechs Jahre später soll sie an Leukämie erkrankt sein.
Wo hält sich Baschar al-Assad nun auf?
Der inzwischen entmachtete Präsident Baschar al-Assad hat Syrien verlassen. Offenbar hält er sich in Russland auf. Ein Vertreter des Kremls sagte den Nachrichtenagenturen TASS und Ria Nowosti, Assad und seine Familie seien nach Moskau geflohen. Russland habe ihnen „aus humanitären Erwägungen“ Asyl gewährt. (mit dpa)
Bei diesen und anderen Leuten fällt der Apfel nie weit vom Stamm. Und alle eint die selbe Feigheit für ihre Taten Verantwortung zu tragen.
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