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Antisemitismus-Skandal: Aus dem Paradies vertrieben: Studio entfernt Kanye-West-Tattoos kostenlos

Antisemitismus-Skandal

Aus dem Paradies vertrieben: Studio entfernt Kanye-West-Tattoos kostenlos

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    Vom Superstar zum Schwurbler mutiert: Kanye West.
    Vom Superstar zum Schwurbler mutiert: Kanye West. Foto: Evan Agostini, Invision/AP

    Die Erinnerung ist ein Paradies, aus dem uns niemand vertreiben kann. Der tolle Urlaub, die Erlebnisse mit Freunden oder das Konzert mit dem Lieblingskünstler – alles ist dort konserviert. Weil aber der Mensch ist, wie er ist, reicht ihm das Paradies nicht immer aus. Es muss auch noch der Apfel sein. Der Apfel der Moderne ist in unserem Fall das Tattoo: Die in Tinte und Blut gefasste Erinnerung an schöne Momente und wichtige Personen. Doch das Problem mit Tattoos ist: Die Erinnerung kann ich im Zweifel aus dem Gedächtnis löschen – die Tätowierung bleibt. Und zwar auch dann, wenn die Person, die mir da vom Oberarm entgegenlacht, zur Persona non grata mutiert ist.

    Kanye West meldete sich mit rassistischen und antisemitischen Ansichten zu Wort

    So geht es derzeit vielen Fans von Kanye West. Der Künstler wurde von seinen Anhängern geradezu verehrt, sein Antlitz wurde in diverse Tattoo-Studios geschleppt, um für die Ewigkeit konserviert zu werden. Diese Ewigkeit endete freilich dann, als Kanye sich mit rassistischen, antisemitischen und allerlei anderen Schwurbler-Ansichten zu Wort meldete. Mitarbeitern seines Werbepartners Adidas soll er Porno-Bildchen gezeigt haben, unter anderem von seiner Ex-Frau.

    Der Amerikaner verliert sich in immer tieferen Gräben, die mit Exzentrik kaum mehr zu erklären sind. „Wir entfernen Ihre Kanye-Tattoos kostenlos“, kündigten nun die Naama Studios in London via Instagram an. Das Tattoo-Studio hält den Laser bereit: „If you want a change, we’re here to help.“ – „Wenn Sie eine Veränderung wollen, sind wir für Sie da.“ Das Angebot scheint auf Interesse zu stoßen, mehrere Termine wurden bereits vereinbart. Vor der Vertreibung aus dem Paradies ist eben niemand sicher.

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