Ein Sonntag im November. Anlässlich des Volkstrauertags haben sich Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Würzburg auf dem jüdischen Friedhof versammelt. Eine würdige Feierstunde mit Vertretern der Stadt, der Bundeswehr und der Polizei. Auch Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, ist dabei. Zwei Schülerinnen und ein Schüler lesen Namen, Alter, Beruf und den Todesort ermordeter Würzburger Jüdinnen und Juden vor. Plötzlich kommt Unruhe auf. Eine Frau in weißer Jacke irrlichtert zwischen den Gräbern umher, murmelt Unverständliches. Die Sicherheitsbeamten, die Schuster begleiten, nehmen Blick- und Funkkontakt zu Kollegen auf, die den Friedhof überwachen. Schnell ist klar: Die Frau ist keine Unbekannte, eine konkrete Gefahr besteht nicht.
Antisemitismus