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Frühere Attentate auf US-Politiker: Eine Übersicht

Anschlag auf Trump

Lincoln, Kennedy, Reagan - frühere Attentate auf US-Spitzenpolitiker

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    Dallas 1963: Nach den tödlichen Schüssen auf ihren Mann, John F. Kennedy, versucht Jackie Kennedy aus dem fahrenden offenen Wagen zu klettern.
    Dallas 1963: Nach den tödlichen Schüssen auf ihren Mann, John F. Kennedy, versucht Jackie Kennedy aus dem fahrenden offenen Wagen zu klettern. Foto: dpa, (Archivbild)

    Die Schüsse auf Donald Trump haben ein amerikanisches Trauma in Erinnerung gerufen. Viele Menschen in den USA dachten sofort an John F. Kennedy. Der damalige Präsident wurde 1963 in Dallas vor laufenden Kameras in seinem offenen Wagen erschossen. Das bekannteste, aber nicht das einzige Attentat auf einen Spitzenpolitiker in den Vereinigten Staaten. Die traumatische Geschichte nimmt ihren Anfang bereits im 19. Jahrhundert.

    Abraham Lincoln ist der erste Präsident, den das Amt sein Leben kostet. Am 14. April 1865 wird er während einer Theatervorstellung in Washington erschossen - von einem Schauspieler, der sich an die Spitze einer Verschwörung gesetzt hatte. Der Täter war ein fanatischer Anhänger der Südstaaten, die nur Tage zuvor im amerikanischen Bürgerkrieg kapitulieren mussten. Lincoln hatte für die Abschaffung der Sklaverei gekämpft und sich damit erbitterte Feinde gemacht.

    Attentat auf John F. Kennedy: Wie bei Donald Trump vor laufenden Kameras

    Anders als Lincolns Ermordung wurde das Attentat auf John F. Kennedy zu einem Drama vor den Augen von Millionen Menschen. Der Präsident war an der Seite seiner Frau Jackie und unter dem Jubel tausender Anhänger in einem offenen Wagen in Dallas unterwegs, als er von den tödlichen Kugeln getroffen wurde. Der Anschlag erinnert vom Ablauf an den Angriff auf Donald Trump in Pennsylvania am Wochenende. Auch auf Kennedy wurde seinerzeit von einem gegenüberliegenden Gebäude aus gefeuert.

    Schon kurz darauf wurde ein Mann namens Lee Harvey Oswald der Öffentlichkeit als mutmaßlicher Täter präsentiert. Doch bis heute ranken sich um den Fall wilde Verschwörungsgeschichten. Vor allem über mögliche Hintermänner und Auftraggeber wird spekuliert - vom Kreml über Fidel Castro bis hin zu den eigenen Geheimdiensten. Dass Oswald selbst nichts zur Aufklärung beitragen konnte, machte den Krimi noch mysteriöser - er wurde kurz nach der Tat auf dem Weg ins Gefängnis selbst ermordet, vor laufender Kamera.

    Die Bilder und Videoaufnahmen vom Attentat auf JFK versetzten den gesamten Westen in einen Schockzustand. Der Mordfall wurde Anfang der 90er Jahre unter dem Titel „John F. Kennedy - Tatort Dallas“ verfilmt.

    Nur fünf Jahre später wurde auch dessen Bruder Opfer eines Mordanschlags. Robert F. Kennedy wollte ebenfalls US-Präsident werden. Im Vorwahlkampf der Demokraten in Los Angeles erschoss ihn ein radikaler Palästinenser, der den Politiker wegen dessen Unterstützung für Israel hasste. Der Mythos Kennedy war um ein furchtbares Kapitel reicher.

    Auch Ronald Reagan überlebte einen Mordversuch

    Mit dem Leben davongekommen ist im März 1981. Ein geistig kranker Mann feuerte aus kürzester Distanz mehrere Schüsse auf den einstigen Hollywood-Schauspieler und erst seit wenigen Wochen amtierenden Präsidenten. Eine Kugel prallte wohl vom gepanzerten Fenster seiner Limousine ab und traf den damals 70-Jährigen in der Lunge. Er wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

    Wie heute Trump hatte auch Reagan einen Instinkt für die große Inszenierung - selbst im Angesicht des Todes. In der Klinik angekommen, forderte er die behandelnden Ärzte auf: „Bitte sagen Sie mir, dass Sie alle Republikaner sind.“ Er überlebte und blieb bis 1989 Präsident der Vereinigten Staaten. Der Täter wurde später für unzurechnungsfähig erklärt. Er hatte mit dem Anschlag offenbar die Schauspielerin Jodie Foster beeindrucken wollen.

    Was bleibt, sind Tragödien und Bilder, die Geschichte schrieben. So wie es auch die Aufnahmen von Donald Trump tun werden. An seine trotzig in den Himmel von Pennsylvania gestreckte Faust, wenige Sekunden nach dem Attentat, werden sich vermutlich noch Generationen erinnern.

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