Gegen den früheren Ministerpräsidenten von Malaysia, Muhyiddin Yassin, ist nach Korruptionsvorwürfen Anklage erhoben worden. Dem 75-Jährigen würden Amtsmissbrauch in vier Fällen und Geldwäsche in zwei Fällen vorgeworfen, berichteten malaysische Medien übereinstimmend, nachdem Muhyiddin in der Hauptstadt Kuala Lumpur vor Gericht erschienen war. Der Politiker habe die Anschuldigungen zurückgewiesen. Er werfe der neuen Regierung unter Ministerpräsident Anwar Ibrahim vor, die Opposition zum Schweigen bringen zu wollen.
Nach Ex-Ministerpräsident Najib Razak ist Muhyiddin bereits der zweite frühere Regierungschef Malaysias, gegen den Ermittlungen eingeleitet werden. Najib Razak, der von 2009 bis 2018 im Amt war, war wegen Machtmissbrauchs, Untreue und Geldwäsche verurteilt worden. Er verbüßt derzeit eine zwölfjährige Haftstrafe.
Muhyiddin, der von März 2020 bis August 2021 Regierungschef des südostasiatischen Landes war, war am Donnerstag vorübergehend von der Antikorruptionsbehörde (MACC) festgenommen worden. Später kam er auf Kaution wieder frei. Bei den Vorwürfen geht es unter anderem um angebliche Zahlungen auf die Konten seiner Partei Malaysian United Indigenous Party (Bersatu) im Austausch für Verträge während der Corona-Pandemie.
Falls Muhyiddin für schuldig befunden werde, drohten ihm für die Anklagepunkte zum Amtsmissbrauch bis zu 20 Jahre Haft und für die Anklagepunkte zur Geldwäsche bis zu 15 Jahre Haft, schrieb die Zeitung "The Star". Zudem würde er wahrscheinlich zu einer hohen Geldstrafe verurteilt.
(dpa)