Am Mittwoch wurde nicht nur Olaf Scholz als Kanzler vereidigt. Auch ein neues Kabinett aus Ministerinnen und Ministern das Land regieren ab jetzt. Wie sieht die Verteilung der Ministerien aus und welche Minister stellen SPD, Grüne und FDP? Hier die Übersicht.
Minister der Ampel-Koalition: Welche Ministerien übernehmen die Parteien?
Kanzler (SPD): Olaf Scholz ist seit Mittwoch, 8. Dezember, vereidigt und damit der neunte Kanzler der Bundesrepublik Deutschland.
Kanzleramtsminister (SPD): Olaf Scholz hat seinen langjährigen Vertrauten Wolfgang Schmidt zum Kanzleramtsminister gemacht. Er war auch schon an der bisherigen Regierung beteiligt. Als Staatssekretär im Finanzministerium arbeitete in den vergangenen Jahren für seinen alten und nun auch neuen Chef Olaf Scholz.
Finanzminister (FDP): Um kein Ministerium wurde wohl so erbittert gerungen wie um das Finanzministerium. Vor allem die Parteichefs der kleineren Parteien bewarben sich darum. Der nächste Finanzminister heißt nun Christian Lindner.
Wirtschaft und Klimaschutz (Grüne): Das neue Superministerium für Wirtschaft und Klima soll als Ausgleich an die Grünen fallen, an Robert Habeck. Für die Partei ein Schlüsselressort, um die eigenen Ziele durchzusetzen: Kohlekraftwerke abschaffen, erneuerbare Energien ausbauen, Emissionen senken. Zusätzlich übernimmt Habeck den Posten des Vizekanzlers.
Außenministerium (Grüne): Mit ihren Ambitionen auf das Finanzministerium hat die FDP wohl noch ein weiteres Ressort geopfert: das Außenministerium. Bisher hatten die Liberalen bei jeder Regierungsbeteiligung den Außenminister gestellt – zuletzt mit Guido Westerwelle von 2009 bis 2013. Für die kommenden Jahre wird eine Grüne Deutschland in der Welt vertreten. Annalena Baerbock hat den Posten übernommen.
Arbeit und Soziales (SPD): Gehört zu den Schlüsselressorts der SPD. Hier können die Sozialdemokraten ihre Themen umsetzen: Sichere Renten, gerechte Bezahlung. Hubertus Heil leitet dieses Ministerium. Er ist damit der einzige Minister aus der vorangegangenen Merkel-Regierung, der auch im Scholz-Kabinett ist.
Justiz (FDP): Zählt traditionell zu den FDP-Ministerien. Justizminister ist deshalb Marco Buschmann, der bisherige parlamentarische Geschäftsführer.
Umwelt (Grüne): Das Umweltministerium lag in den vergangenen vier Jahren in der Hand der SPD, wird jetzt von der früheren Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke (Grüne) geführt.
Verkehr (FDP): Das Ministerium wird von der FDP geleitet werden. Minister ist Generalsekretär Volker Wissing, der das Amt von seinem Vorgänger Andreas Scheuer (CSU) übernommen hat.
Verteidigung (SPD): Ähnlich wie das Verkehrressort war das Verteidigungsministerium in den vergangenen 16 Jahren Aufgabe der Union. Unter Bundeskanzler Scholz führt Christine Lambrecht das Ministerium. Zuvor war sie seit 2019 Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz und seit Mai 2021 auch Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Bildung (FDP): Das Bildungsressort ist das vierte Ressort, dass die FDP führt. Ministerin ist Bettina Stark-Watzinger. Die Partei sprach sich im Wahlkampf vor allem für eine schnellere Digitalisierung der Schulen sowie eine engere Zusammenarbeit von Bund und Ländern aus.
Agrar/Ernährung (Grünen): Über dieses Ressort wurde parteiintern bis zuletzt kontrovers gestritten. Letztendlich hat sich der frühere Parteichef Cem Özdemir gegen Mitbewerber Anton Hofreiter durchgesetzt. Als Landwirtschftsminister trägt Özdemir große Verantwortung in Sachen Klimaschutz in Deutschland.
Familie (Grüne): Die SPD musste das Ministerium an die Grünen abtreten, Ministerin ist Anne Spiegel. Davor war sie als Umweltministerin in Rheinland-Pfalz im Amt.
Bauen und Wohnen (SPD): Wurde als Ministerium neu geschaffen. Die zuständige Minister stellt die SPD: Klara Geywitz. Ihr Ziel: 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr schaffen.
Innenministerium (SPD): Nancy Faeser ist die erste Frau, die den Innenminister-Posten besetzt. Seit 2019 war sie sie Vorsitzende des SPD-Landesverbands Hessen. Sie hatte im Untersuchungsausschuss zum NSU bereits wichtige Aufgaben übernommen.
Gesundheitsministerium (SPD): Karl Lauterbach, in den sozialen Medien gleichermaßen populär wie verhasst, ist Bundesgesundheitsminister. Seine Fans hatten während der Kabinettsbildung schon unter dem Hashtag #WirwollenKarl für den SPD-Politiker aus Nordrhein-Westfalen geworben. Dem Gesundheitsminister fällt in der aktuellen Pandemie eine zentrale Rolle zu.
Wirtschaftliche Zusammenarbeit (SPD): Ministerin ist Svenja Schulze. Sie war zuvor in der Großen Koalition Umweltministerin. Vor ihr hatte der Krumbacher Gerd Müller den Posten inne