Der jahrelange Anführer der islamistischen Terrororganisation Al-Kaida, Aiman al-Sawahiri, ist am Wochenende bei einem gezielten Drohnenangriff der USA getötet worden. Das bestätigte eine Vertreterin der US-Regierung am Montag. Al-Sawahiri habe sich bei dem Angriff in einem Unterschlupf in der afghanischen Hauptstadt Kabul befunden. Die seit Monaten geplante Attacke sei durchgeführt worden, als der Terrorist auf den Balkon des Unterschlupfs getreten war.
Wie die US-Regierungsmitarbeiterin mitteilte, habe es bei dem Angriff keine zivilen Opfer gegeben, es sei neben al-Sawahiri niemand ums Leben gekommen. Es seien auch keine US-Kräfte in Kabul gewesen. Sie betonte außerdem, dass die in Afghanistan regierenden Taliban nach Informationen der USA über den Aufenthalt al-Sawahiris Bescheid wussten. Das würde einen Verstoß gegen die Vereinbarungen mit den USA bedeuten.
Al-Sawahiri war der Nachfolger von Osama bin Laden
Der 71-jährige Ägypter al-Sawahiri war nach dem Tod von Osama bin Laden im Jahr 2011 an seine Stelle gerückt. Bin Laden galt als Kopf der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA und wurde schließlich knapp zehn Jahre nach den Anschlägen von einer US-Spezialeinheit in Pakistan getötet. Nun wurde der nächste Anführer der Terrorgruppe getötet. Die US-Regierungsvertreterin bezeichnete das als schweren Schlag für Al-Kaida.
Der Zeitpunkt der Aktion ist nicht unbedeutend: vor knapp einem Jahr waren die letzten US-Truppen aus Afghanistan abgezogen worden, nachdem sie dort fast 20 Jahre lang den internationalen Einsatz angeführt hatten. Der chaotische Rückzug nach der Rückeroberung des Landes durch die radikalislamischen Taliban brachte US-Präsident Biden viel Kritik ein. Er versprach damals, den Kampf gegen den Terrorismus in der Region nicht aufzugeben. Der Schlag gegen Al-Kaida dürfte auch aus diesem Grund ein wichtiger gewesen sein.