Die Umweltschutzorganisation WWF sieht die Farbattacke der Gruppe Letzte Generation auf das Grundgesetz-Kunstwerk im Berliner Regierungsviertel als kontraproduktiv für das Anliegen des Klimaschutzes an. "Das ist falsche Symbolik. Hier wird dem Klimaprotest ein Bärendienst erwiesen", sagte Christoph Heinrich, geschäftsführender Vorstand von WWF Deutschland, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.
"Ich habe die Sorge, dass Klimaschutz durch solche Aktionen im Bewusstsein der Bevölkerung nur noch als Anliegen von Extremisten wahrgenommen werden könnte", fügte Heinrich hinzu. Grundgesetz-Denkmäler zu beschmutzen, wirke, wie das Grundgesetz in Zweifel zu ziehen. "Und das sollte nicht die Botschaft der Letzten Generation sein", mahnte Heinrich.
"Erdöl oder Grundrechte?"
Am Samstag hatten Aktivisten der Gruppe Letzte Generation eine schwarze Flüssigkeit an die gläsernen Wände der Kunstinstallation "Grundgesetz 49" des israelischen Künstlers Dani Karavan geworfen. Mit Pinseln verschmierten sie sie an den Scheiben, auf denen die 19 per Laser eingravierten Grundrechtsartikel des Grundgesetzes stehen. Darüber klebten sie Plakate etwa mit der Aufschrift "Erdöl oder Grundrechte?".
Zu den Aktionen, bei denen sich Mitglieder der Letzten Generation auf Straßen kleben und den Verkehr blockieren, sagte Heinrich: "Das ist provokativ, das ist nervig, aber so ist Protest nun mal. Über solche Formen kann man irgendwie noch sprechen. Zudem richtet sich das gegen den Autoverkehr, der klimarelevant ist.
(dpa)