Der AfD-Poltiker Olaf Kappelt versuchte unter falschem Namen und mit einer Perücke verkleidet dem Bündnis Sahra Wagenknecht beizutreten. Ein Kamerateam des ZDF filmte das kuriose Vorstellungsgespräch zufällig. Gegenüber dem BSW behauptete er, Hans Kappelt zu heißen und noch nie in einer Partei aktiv gewesen zu sein. Laut ZDF ist er jedoch bis heute AfD-Mitglied und war bei der Bundestagswahl 2021 Spitzenkandidat in Bremen.
Kappelt traf sich mit Sabine Zimmermann, der BSW-Landeskoordinatorin von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, in einem Berliner Hotel. Das ZDF filmte das Aufeinandertreffen für die Dokumentation „Inside Bündnis Wagenknecht“. Kappelt war damit einverstanden. Weder Zimmerman noch das ZDF erkannten ihn während des Gesprächs. Zum diesem Zeitpunkt war das BSW noch keine Partei, sondern ein eingetragener Verein.
AfD-Politiker will sich bei BSW einschleichen: Die verräterische Zahnlücke
Der AfD-Politiker sagte im Gespräch mit dem BSW, er habe zuletzt Immobiliendarlehen vermittelt, komme aus Schwerin, mit Standbein in Binz auf Rügen. Alles, was er von Wagenknecht lese und höre, könne er unterschreiben. Kappelt war neugierig, wollte mehr über die Parteigründung und die Listenaufstellung für kommende Wahlen erfahren. Zimmermann lud ihn schließlich auf den Gründungsparteitag ein.
Erst später flog sein Betrug auf. Zimmermann fügte Kappelt in eine WhatsApp-Gruppe mit anderen BSW-Unterstützern hinzu. Einer erkannte den verdeckten AfD-Politiker auf seinem Profilbild anhand der markanten Zahnlücke, die auf Kappelts früheren Wahlplakaten eindeutig zu sehen war.
Die AfD will von Kappelts Plan nichts gewusst haben
Kappelts Motivation hinter dem Beitrittsversuch ist nicht bekannt. Ob er nur einen Posten beim BSW wollte war oder im Auftrag handelte, ist unklar. Auf Nachfrage des ZDFs dazu reagiert er nicht. Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel sagte dem ZDF gegenüber, sie kenne den Vorgang nicht. „Solche Correctiv-Stasi-Methoden anzuwenden, das ist überhaupt nicht unser Duktus.“ Das Innenleben des BSW interessiere sie auch überhaupt nicht.
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