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Zwickauer Zelle: NSU-Terrorist soll für NPD-Vize gearbeitet haben

Zwickauer Zelle

NSU-Terrorist soll für NPD-Vize gearbeitet haben

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    Das mutmaßliche NSU-Mitglied Uwe Mundlos soll als Fahrer für einen hochrangigen NPD-Funktionär gearbeitet haben.
    Das mutmaßliche NSU-Mitglied Uwe Mundlos soll als Fahrer für einen hochrangigen NPD-Funktionär gearbeitet haben. Foto: dpa

    Mit einer Großrazzia in vier Bundesländern ist die Polizei am Dienstag gegen Rechtsextremisten vorgegangen. Bei dem Schlag gegen das als kriminelle Vereinigung eingestufte "Aktionsbüro Mittelrhein" wurden 24 Männer festgenommen. Rund 300 Beamte durchsuchten 33 Häuser und Wohnungen in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Thüringen. 19 der festgenommenen Männer kommen aus Rheinland-Pfalz, fünf aus Nordrhein-Westfalen. Die dem "Aktionsbüro Mittelrhein" zugerechneten Rechtsextremen sollen Mitglieder der linken Szene ausspioniert und angegriffen haben.

    Razzia: Männer sollen Drahtzieher der rechtsextremistischen Szene sein

    Bei den Durchsuchungen wurden den Ermittler zufolge große Mengen Beweismittel gefunden, darunter schriftliche Unterlagen und Datenträger. Insgesamt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 33 Verdächtige im Alter zwischen 17 und 54 Jahren, unter anderem wegen Bildung oder Unterstützung des "Aktionsbüros Mittelrhein", gefährlicher Körperverletzung und schweren Landfriedensbruchs.

    Das Neonazi-Trio und seine mutmaßlichen Helfer

    UWE MUNDLOS: Der Professorensohn gilt als intellektueller Kopf der Terrorzelle. Am 4. November tötete sich der 38-Jährige selbst in einem Wohnmobil.

    UWE BÖHNHARDT: Der 34-Jährige soll ein Waffennarr gewesen sein, der schnell und gerne zuschlug. Auch er wurde am 4. November tot in dem ausgebrannten Wohnmobil gefunden, wohl von Mundlos erschossen.

    BEATE ZSCHÄPE: Die 37-Jährige ist als Mittäterin wegen Mordes angeklagt. Sie stammt aus zerrütteten Verhältnissen. Aufgefallen ist die erstmal als 17-Jährige bei mehreren Ladendiebstählen. In einem Jugendclub im Jenaer Plattenbaugebiet Winzerla lernte sie Uwe Mundlos kennen. Mit Uwe Böhnhardt hatte sie später eine Beziehung. Nachdem sie am 4. November 2011 die konspirative Wohnung der Gruppe in die Luft gesprengt hatte, fuhr Zschäpe tagelang mit der Bahn tagelang kreuz und quer durch Deutschland, bevor sie sich der Polizei stellte.

    RALF WOHLLEBEN: Der ehemalige NPD-Funktionär sitzt seit dem 29. November 2011 in Untersuchungshaft. Er soll dem Terrortrio 1998 beim Untertauchen finanziell geholfen, ihnen Geld und auch die spätere Tatwaffe zukommen lassen haben. Der 37-jährige Fachinformatiker ist inzwischen zwar nicht mehr NPD-Mitglied. Dass er noch als NPD-Funktionär die NSU unterstützt hat, gilt aber als wichtiges Argument für ein mögliches neues NPD-Verbotsverfahren.

    HOLGER G.: Der am 14. Mai 1974 in Jena geborene G. war der erste mutmaßliche NSU-Helfer, den die Polizei festnahm. G. soll seit Ende der 90er Jahre Kontakt mit dem aus Thüringen stammenden Trio gehabt haben. Den Dreien soll er seinen Führerschein, eine Krankenversichertenkarte und noch im Jahr 2011 einen Reisepass überlassen haben. So soll er ihnen ermöglicht haben, weiterhin verborgen zu agieren und rechtsextreme Gewalttaten zu verüben.

    CARSTEN S.: Der 32-Jährige soll zusammen mit Ralf Wohlleben die Tatwaffe zu den Morden beschafft haben. Nachdem S. umfassend ausgepackt hatte, ließ ihn die Bundesanwaltschaft im Mai nach viermonatiger Untersuchungshaft wieder frei. S. sagte sich nach Auffassung der Ermittler glaubhaft vom Rechtsextremismus los. Außerdem war er zur Tatzeit erst 19 Jahre alt, ihm könnte nach dem milderen Jugendstrafrecht der Prozess gemacht werden.

    ANDRE E.: Dem aus Sachsen stammenden 33-Jährigen wirft die Bundesanwaltschaft Beihilfe zum Sprengstoffanschlag des NSU in der Kölner Altstadt vor. E. soll eine enge Bindung zu dem Trio unterhalten haben. Im Jahr 2006 gab er Zschäpe als seine Ehefrau aus. Er soll den Wohnort der Drei verschleiert haben und ihnen seit dem Jahr 2009 Bahncards beschafft haben. Diese waren auf ihn und seine Frau ausgestellt, jedoch mit den Fotos von Zschäpe und Uwe Böhnhardt versehen.

    Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) wertete den Schlag gegen das "Aktionsbüro Mittelrhein" als Beleg, "dass wir dem rechten Sumpf konsequent Paroli bieten". Es sei gelungen, "Drahtzieher der rechtsextremistischen Szene dingfest zu machen", erklärte er in Düsseldorf.

    Neue Forderungen nach NPD-Verbot

    In der Debatte über ein neues Verbotsverfahren gegen die rechtsextreme NPD forderte die Linke derweil einen "demokratischen  Allparteienkonsens" für ein Verbot. "Es liegt auf der Hand, dass die Führung der NPD mit den braunen Terroristen vernetzt war", erklärte die Linken-Bundesgeschäftsführerin Caren Lay in Berlin. "Die NPD ist nicht weniger als der legale Arm der braunen Zellen."

    NSU-Mitglied Uwe Mundlos soll Fahrer von NPD-Vize gewesen sein

    Das Neonazi-Trio und seine mutmaßlichen Helfer

    UWE MUNDLOS: Der Professorensohn gilt als intellektueller Kopf der Terrorzelle. Am 4. November tötete sich der 38-Jährige selbst in einem Wohnmobil.

    UWE BÖHNHARDT: Der 34-Jährige soll ein Waffennarr gewesen sein, der schnell und gerne zuschlug. Auch er wurde am 4. November tot in dem ausgebrannten Wohnmobil gefunden, wohl von Mundlos erschossen.

    BEATE ZSCHÄPE: Die 37-Jährige ist als Mittäterin wegen Mordes angeklagt. Sie stammt aus zerrütteten Verhältnissen. Aufgefallen ist die erstmal als 17-Jährige bei mehreren Ladendiebstählen. In einem Jugendclub im Jenaer Plattenbaugebiet Winzerla lernte sie Uwe Mundlos kennen. Mit Uwe Böhnhardt hatte sie später eine Beziehung. Nachdem sie am 4. November 2011 die konspirative Wohnung der Gruppe in die Luft gesprengt hatte, fuhr Zschäpe tagelang mit der Bahn tagelang kreuz und quer durch Deutschland, bevor sie sich der Polizei stellte.

    RALF WOHLLEBEN: Der ehemalige NPD-Funktionär sitzt seit dem 29. November 2011 in Untersuchungshaft. Er soll dem Terrortrio 1998 beim Untertauchen finanziell geholfen, ihnen Geld und auch die spätere Tatwaffe zukommen lassen haben. Der 37-jährige Fachinformatiker ist inzwischen zwar nicht mehr NPD-Mitglied. Dass er noch als NPD-Funktionär die NSU unterstützt hat, gilt aber als wichtiges Argument für ein mögliches neues NPD-Verbotsverfahren.

    HOLGER G.: Der am 14. Mai 1974 in Jena geborene G. war der erste mutmaßliche NSU-Helfer, den die Polizei festnahm. G. soll seit Ende der 90er Jahre Kontakt mit dem aus Thüringen stammenden Trio gehabt haben. Den Dreien soll er seinen Führerschein, eine Krankenversichertenkarte und noch im Jahr 2011 einen Reisepass überlassen haben. So soll er ihnen ermöglicht haben, weiterhin verborgen zu agieren und rechtsextreme Gewalttaten zu verüben.

    CARSTEN S.: Der 32-Jährige soll zusammen mit Ralf Wohlleben die Tatwaffe zu den Morden beschafft haben. Nachdem S. umfassend ausgepackt hatte, ließ ihn die Bundesanwaltschaft im Mai nach viermonatiger Untersuchungshaft wieder frei. S. sagte sich nach Auffassung der Ermittler glaubhaft vom Rechtsextremismus los. Außerdem war er zur Tatzeit erst 19 Jahre alt, ihm könnte nach dem milderen Jugendstrafrecht der Prozess gemacht werden.

    ANDRE E.: Dem aus Sachsen stammenden 33-Jährigen wirft die Bundesanwaltschaft Beihilfe zum Sprengstoffanschlag des NSU in der Kölner Altstadt vor. E. soll eine enge Bindung zu dem Trio unterhalten haben. Im Jahr 2006 gab er Zschäpe als seine Ehefrau aus. Er soll den Wohnort der Drei verschleiert haben und ihnen seit dem Jahr 2009 Bahncards beschafft haben. Diese waren auf ihn und seine Frau ausgestellt, jedoch mit den Fotos von Zschäpe und Uwe Böhnhardt versehen.

    Inzwischen wurde bekannt, dass die Zwickauer Neonazi-Gruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) engere Kontakte zur NPD-Führung unterhalten haben soll als angenommen. Der stellvertretende NPD-Bundesvorsitzende und Thüringer Landesvorsitzende Frank Schwerdt sagte, dass das mutmaßliche NSU-Mitglied Uwe Mundlos Ende der neunziger Jahre mindestens ein Mal als Fahrer für ihn tätig war.

    Mehrere Verbindungen zwischen NSU und NPD

    Schwerdt gilt zudem als politischer Ziehvater des inhaftierten Ex-NPD-Funktionärs Ralf Wohlleben, der die Zelle mit  einer Waffe versorgt haben soll. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe sagte, bei den Ermittlungen zur Zwickauer Zelle seien "einzelne personelle Verbindungen" zwischen NSU und NPD festgestellt worden. Nach den bisherigen Erkenntnissen sei aber nicht davon auszugehen, dass der NSU ein militanter Arm der NPD gewesen sei. Das Neonazi-Trio Zschäpe, Mundlos und Uwe Böhnhardt wird für zehn Morde an Migranten und einer Polizistin verantwortlich gemacht. AZ/dpa/afp

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