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Zukunft der Gemeinschaftswährung: "Euro"-Wahlen in Frankreich und Griechenland

Zukunft der Gemeinschaftswährung

"Euro"-Wahlen in Frankreich und Griechenland

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    "Euro"-Wahlen in Frankreich und Griechenland
    "Euro"-Wahlen in Frankreich und Griechenland Foto: dpa

    17 Jahre nach François Mitterrand könnte heute erstmals wieder ein Sozialist zum französischen Staatspräsidenten gewählt werden. François Hollande geht als Favorit gegen den konservativen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy ins Rennen um den Élysée-Palast.

    Frankreich wählt Präsidenten

    Nach erbittert geführtem Wahlkampf ums Präsidentenamt in Frankreich stellen sich heute (Sonntag) Amtsinhaber Nicolas Sarkozy und sein Herausforderer François Hollande dem Votum der Wähler. Rund 45 Millionen Franzosen sind aufgerufen, in einer Stichwahl zu entscheiden. Als Favorit gilt der Sozialist Hollande. Er liegt seit Monaten in allen Umfragen vor dem um eine zweite Amtszeit kämpfenden Konservativen Sarkozy.

    Hollande oder doch wieder Sarkozy?

    Bereits am Samstag konnten knapp 900.000 Franzosen in den Überseegebieten abstimmen. Wegen des großen Zeitunterschiedes zum Kernland wurde der Urnengang auf den Inseln Saint-Pierre und Miquelon vor der kanadischen Atlantikküste, den Karibikinseln Guadeloupe und Martinique sowie in den französischen Konsulaten weltweit vorgezogen. Mehrere Beobachter sprachen im TV-Nachrichtensender BFM von einer relativ hohen Wahlbeteiligung.

    Kopf-an-Kopf-Rennen in Frankreich

    In den letzten Tagen vor der Wahl hat sich der Vorsprung Hollandes in den Umfragen verkleinert. Im konservativen Lager ging man deshalb zuletzt von einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus. Er erwarte ein "50:50-Ergebnis", sagte Premierminister François Fillon der Zeitung "Le Figaro". "Das wird sich an einigen hunderttausend Stimmen entscheiden."

    Parlamentswahlen in Griechenland

    Der scheidende griechische Ministerpräsident Lucas Papademos ist zuversichtlich, dass das vom Staatsbankrott bedrohte Land in der kommenden Woche eine neue Regierung haben wird. "Ich glaube ja", antwortete des Finanzexperte am Sonntag im griechischen Fernsehen. "Heute wird der Kurs des Landes für die nächsten Jahre definiert", fügte Papademos nach der Stimmabgabe hinzu.  Die Griechen wählen an diesem Sonntag ein neues Parlament.

    Papademos optimistisch

    Nach Angaben von Innenminister Tassos Giannitsis verlief die Wahl zunächst ohne nennenswerte Probleme. "Wir hoffen, dass es so bleibt", sagte er im Fernsehen. Um die 300 Sitze im Parlament kämpfen insgesamt 32 Parteien. Wahlberechtigt sind rund 9,7 Millionen Bürgerinnen und Bürger.

    Zentrale Themen: Sparprogramm und Euro-Krise

    Zentrales Thema dieser als Schicksalswahl bezeichneten Abstimmung ist das umstrittene Sparprogramm, das für Millionen von Griechen erhebliche Einschnitte bedeutet. Konservative und Sozialisten setzen sich für die Fortsetzung des Spar- und Stabilisierungskurses ein. "Die Griechen wählen heute für die Zukunft ihrer Kinder. Sie stimmen für Stabilität, für Wachstum, Sicherheit und Gerechtigkeit", sagte der Chef der konservativen Partei Nea Dimokratia (ND), Antonis Samaras, nach der Stimmabgabe im Fernsehen. "Es sind die kritischsten Wahlen seit 1974 (Wiederherstellung der Demokratie in Griechenland)", sagte der Chef der Sozialisten, Evangelos Venizelos. Die Bürger sollten mit Vernunft und nicht unter dem Druck der Wut ihre Stimme abgeben, meine Venizelos weiter.

    Extreme Parteien: Zersplitterung der Parteienlandschaft droht

    Linke Traditionsparteien sowie extremistische Bündnisse am rechten und linken Rand des Parteienspektrums werben mit dem Versprechen, dass sie das von den ausländischen Gläubigern diktierte Sparprogramm lockern können. Umfragen deuten auf eine Zersplitterung der politischen Landschaft im neuen griechischen Parlament hin. In Umfragen liegt die konservative Nea Dimokratia vorn, ihr dürfte allerdings die nötige Mehrheit für eine Alleinregierung fehlen. AZ/dpa

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