Der Präsident des Statistischen Landesamts Sachsen-Anhalt, Manfred Scherschinski, bestätigte gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe), dass sowohl die aus Nordrhein-Westfalen stammenden Software für die Haushaltsbefragungen als auch die in Sachsen produzierte Software für die Erhebung unter Grundstückseigentümern fehlerhaft sei und häufig abstürze.
"Die Software läuft holprig", so Scherschinski. Davon betroffenen sind nicht nur die Statistikämter und die Erfassungsstellen in den Gemeindeverwaltungen, sondern auch Bürger, die ihre Meldungen beim Zensus 2011 über das Internet abgeben. Infolge der Software-Probleme würden Daten nicht oder nicht korrekt übermittelt. Dies führt derzeit vermehrt zu Mahnverfahren bis hin zur Androhung von Zwangsgeldern. Scherschinski bezifferte die Zahl der Betroffenen für Sachsen-Anhalt aber auf unter fünf Prozent bei allen Befragten. Das sei bei einem Großprojekt wie dem Zensus nicht viel.
Auch in Bayern erhalten Befragte der Volkszählung offensichtlich falsche Mahnungen. Ein solcher Fall liegt augsburger-allgemeine.de vor. Eine Betroffene berichtete, sie habe die Angaben über das Internet abgegeben, dann aber einen Mahnbrief erhalten, weil sie die Auskünfte angeblich nicht erteilte.
Eine Sprecherin des bayerischen Landesamts für Statistik wollte dies so zunächst nicht bestätigen. Bei der Gebäude- und Wohnungszählung laufe die Software auf jeden Fall einwandfrei, erklärte sie. "Da kann ich Probleme ausschließen", meinte sie. Ob es bei der Haushalts-Stichprobe zu Pannen gekommen sei, werde derzeit geprüft. AZ/bo