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Zeitungen: Pressestimmen: Wulffs knapper Sieg ist Merkels Niederlage

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Pressestimmen: Wulffs knapper Sieg ist Merkels Niederlage

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    Merkel und Wulff.
    Merkel und Wulff.

    Die Wahl Christian Wulffs zum Bundespräsidenten beschäftigt die Zeitungen. Einigkeit besteht darin, dass Merkels Macht jetzt geschwächt ist. Das politische System müsse verlorenes Vertrauen zurückholen.

    Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Wulff aber wird künftig an einem Phantom gemessen werden: an dem nicht gewählten Präsidenten Gauck. Der muss nicht beweisen, dass er das bessere Staatsoberhaupt geworden wäre, wie es behauptet wurde.

    Süddeutsche Zeitung: "Christian Wulff hat mühsam gesiegt, aber Joachim Gauck hat gewonnen: Die Autorität, die der Kanzlerin fehlt, die Zuneigung der Menschen, die sie verloren hat. Angela Merkel ist nach der Präsidentenwahl so gefährdet wie nie zuvor."

    Welt: "Am Ende gilt: Gewählt ist gewählt. Und an der Misere seiner Präsidentwerdung ist Christian Wulff selbst wohl am wenigstens, zumindest nicht entscheidend Schuld. Die liegt eindeutig bei der Bundeskanzlerin und ihrem politischen Umfeld. Dort war man nicht bereit, die Signale zu hören, die von der - durchaus auch taktisch motivierten - Nominierung von Joachim Gauck durch die rot-grüne Opposition ausgingen."

    Tagesspiegel: "Eine knappe Niederlage im ersten Wahlgang hätte Angela Merkel mit einem kühlen Lächeln übergehen können. Bei diesem Ergebnis geht das nicht. Das war kein Warnschuss. Das war gezieltes Sperrfeuer. Und das Signal lautet: So geht es nicht mehr weiter!"

    spiegel.de: "Mit Hängen und Würgen hat die Koalition ihren Kandidaten ins Schloss Bellevue gehievt. Wenn Angela Merkel jetzt nicht mutiger wird, markiert Wulffs Wackelwahl den Anfang vom Ende ihrer Kanzlerschaft."

    focus.de: "Es ist ein fatales Signal: Die Wahl für das höchste Staatsamt verkommt zur politischen Seifenoper. Alle, Regierung, Opposition und Wulff-Abweichler, begehen einen großen Fehler."

    rp-online: "Die CDU-Kanzlerin hat die Präsidentschaftswahl verpatzt. Eine heillos zerstrittene Koalition kann sich nur unter massivem Druck zur Wahl ihres Kandidaten für das höchste Amt einigen. Dabei war ein Neustart für Schwarz-Gelb vorgesehen - mit Fußball-WM, Aufschwung und einer ruhigen Sommerpause. Nun wird es ernst für die Kanzlerin."

    Neue Zürcher Zeitung (Schweiz): "Christian Wulff ist mit Mühe zum deutschen Bundespräsidenten gewählt worden. Aber weniger die CDU als die SPD müsste sich einige Gedanken machen. Mit der Kandidatur Gauck ist Schindluderei betrieben worden."

    derstandart.at (Österreich): "Wulff hat mühsam gesiegt, ohne richtig zu gewinnen. Der Wulff-Fehlstart muss nun zum Zeichen schwarz-gelber Einheit umgedeutet, die Fast-Pleite irgendwie schön geredet werden." AZ

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