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Zeitumstellung: FDP will Sommerzeit abschaffen

Zeitumstellung

FDP will Sommerzeit abschaffen

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    Die EU-Kommission prüft nun Forderungen nach einer Abschaffung der Sommerzeit.
    Die EU-Kommission prüft nun Forderungen nach einer Abschaffung der Sommerzeit. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

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    Die Uhren werden umgestellt: Ab Sonntagfrüh gilt in Deutschland die sogenannte normale Mitteleuropäische Zeit (MEZ), die im Volksmund einfach Winterzeit heißt. Die Uhren werden um 3 Uhr um eine Stunde auf 2 Uhr zurückgestellt. Für viele Menschen bedeutet das einfach, eine Stunde länger zu schlafen. Für den Körper ist das aber eine Umstellung, die Zeit braucht.

    Passend zu den Erkenntnissen der diesjährigen Medizin-Nobelpreisträgern diskutiert nun die EU-Kommission über eine mögliche Abschaffung der Sommerzeit, so eine Sprecherin am Freitag. Denn: Viele Menschen klagen darüber, dass ihnen eine Stunde Schlaf fehlt. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergab im Frühjahr, dass rund 47 Prozent der Bundesbürger am Sonntagfrüh den Schlafmangel spüren.

    60 Prozent würden die Umstellung gern ganz abschaffen. Das hat auch seine Begründung, denn mittlerweile lieferte die Wissenschaft etliche Ergebnisse darüber, wie wichtig die innere Uhr und unser biologischer Rhythmus für das allgemeine Wohlbefinden ist.

    Zeitumstellung: FDP will Sommerzeit abschaffen

    Die FDP will in den Jamaika-Sondierungsgesprächen auch für eine Abschaffung der Sommerzeit kämpfen. Zwar habe dies nur im Rahmen einer europaweiten Lösung Sinn, aber "eine deutsche Regierung, die das Vorhaben entschlossen vorantreibt, kann dann auch auf europäischer Ebene überzeugen", sagte FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer der Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung.

    Theurer argumentierte, die Zeitumstellung bedeute unnötigen Aufwand, für Privatleute ebenso wie auch für Unternehmen. Dies gelte umso mehr, als der Wechsel weltweit "in unterschiedlichen Ländern zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfindet". Union und Grüne stufen das Thema dem Bericht zufolge allerdings nicht als vorrangig ein. "Das sind Detailfragen, über die wir erfahrungsgemäß erst am Ende der Verhandlungen diskutieren", zitierte das Blatt Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU).

    Sommerzeit: EU-Regelungen gibt es seit 1981

    Für die Zeitumstellung verantwortlich ist die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Mitarbeiter programmieren einen Zeitsender im hessischen Mainflingen, der das Signal zur Umstellung aussendet. "Unsere Experten waren Anfang der Woche vor Ort und haben sichergestellt, dass die Programmierung stimmt und die Stromversorgung läuft", sagte PTB-Sprecher Jens Simon der Deutschen Presse-Agentur. Bislang sei dabei noch nie etwas schiefgegangen.

    Erstmals eingeführt wurde die Sommerzeit in Deutschland während des Ersten Weltkriegs. Zwischen den Weltkriegen und nach dem Zweiten Weltkrieg schaffte man die Umstellung jedoch wieder ab. Erst 1980 wurde sie mit dem Ziel, das Tageslicht besser zu nutzen und somit Energie zu sparen, erneut eingeführt. Der Effekt ist jedoch umstritten. Regelungen auf EU-Ebene zur Sommerzeit gibt es seit 1981. Die jüngste stammt aus dem Jahr 2001.

    Sobald es ein Ergebnis gebe, werde die EU-Kommission die Öffentlichkeit darüber informieren. AZ/dpa/afp

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