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ZDF und Tagesspiegel: Türkei will zwei deutsche Journalisten aus dem Land werfen

ZDF und Tagesspiegel

Türkei will zwei deutsche Journalisten aus dem Land werfen

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    Zwei deutsche Journalisten haben keine Arbeitserlaubnis mehr für die Türkei bekommen.
    Zwei deutsche Journalisten haben keine Arbeitserlaubnis mehr für die Türkei bekommen. Foto: Alexander Kaya (Symbol)

    Die türkische Regierung will Korrespondenten des Tagesspiegelund des ZDF aus dem Land werfen. Die Informationsabteilung beim türkischen Präsidialamt teilte dem Tagesspiegel-Reporter Thomas Seibert am Freitag mit, dass ihm nach mehr als 20 Jahren im Land die Akkreditierung entzogen werde. Gründe wurden nicht genannt. Auch die Akkreditierung von ZDF-Korrespondent Jörg Brase wurde beendet. Nach den türkischen Gesetzen müssen die beiden Journalisten nun das Land verlassen. Beide wollen Einspruch einlegen.

    Seibert, 55, ist seit 1997 ohne Unterbrechung als einer von zwei Tagesspiegel-Journalisten in der Türkei akkreditiert und schreibt auch für unsere Redaktion über den Nahen Osten. Die Tagesspiegel-Korrespondentin Susanne Güsten, die ebenfalls seit 22 Jahren in der Türkei arbeitet, hat bisher noch keinen Bescheid über die Verlängerung ihrer Akkreditierung. Brase, 57, war im vergangenen Jahr erstmals in der Türkei akkreditiert worden. Insgesamt warten noch Dutzende Auslandskorrespondenten auf ihre diesjährigen Arbeitsgenehmigungen. Darunter sind mehr als ein Dutzend deutsche Reporter.

    Ausländische Journalisten in der Türkei müssen sich jedes Jahr neu akkreditieren. In den vergangenen Jahren hatten die türkischen Behörden immer wieder bestimmten Journalisten offenbar aus Unzufriedenheit mit deren Berichterstattung die Pressekarten verweigert. Auch der deutsch-türkische Reporter Deniz Yücel hatte vor seiner Inhaftierung im Februar 2017 keine Pressekarte erhalten. Die Bundesregierung setzt sich seit Wochen immer wieder bei den türkischen Stellen für eine rasche Bewilligung der Anträge auf

    Die Journalisten-Vereinigung Reporter ohne Grenzen (ROG) wirft den türkischen Behörden vor, sie wolle die  unabhängige Auslandsberichterstattung  einschränken. Türkische Journalisten stehen unter einem noch viel höheren Druck; mehr als hundert von ihnen sitzen nach Angaben türkischer Journalistenverbände im Gefängnis. (AZ)    

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