Guam, ein kleines Fleckchen Erde mitten im Pazifik, rückt ins Zentrum eines diplomatischen Streits.
Denn Nordkoreas Militär hat den Vereinigten Staaten mit einem Raketenangriff gedroht. Die Streitkräfte zögen eine Attacke auf die Insel Guam "ernsthaft in Erwägung", meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch. Laut einem Sprecher der nordkoreanischen Armee könne der Plan "jederzeit" ausgeführt werden, sobald Staatschef Kim Jong Un die Entscheidung dazu treffe.
Guam gehört seit 1950 zu den USA. Die dort ansässige Luftwaffenbasis Anderson spielte bereits die bereits im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle. Auch heute entsenden die USA immer wieder strategische Bomber des Typs B-1 zu Militärmanövern in Richtung der koreanischen Halbinsel. Nordkorea sieht sich deswegen von Guam bedroht - die Insel sei der potenzielle "Ausgangspunkt für eine Invasion in Nordkorea".
Guam: 6000 Soldaten, zwei Jahreszeiten
Auf der Insel sind rund 6000 US-Soldaten stationiert. Neben dem strategisch wichtigen Luftwaffenstützpunkt Andersen gibt es auf Guam auch eine US-Marinebasis.
Auch aus historischer Sicht bietet Guam viel: Die Geschichte der Insel soll 4000 Jahre zurückreichen, mehr als 130 Orte sind im National Register of Historic Places vermerkt. Das macht sie auch zum Anziehungspunkt für Touristen.
Die müssen allerdings mit ungewöhnlichem Wetter rechnen. Es gibt quasi nur zwei Jahreszeiten: Zwischen Juli und November ist es nass, zwischen Dezember und Juni trocken. Die offizielle Tourismus-Internetseite der USA wirbt: "Auf der Pazifikinsel ist das ganze Jahr lang Badewetter, die typisch tropischen Temperaturen liegen üblicherweise zwischen 26 und 30 Grad Celsius." AZ
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