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Werden die Kassen doch teurer?

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Werden die Kassen doch teurer?

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    Kommen nach 2018 neue Belastungen auf die Beitragszahler zu?
    Kommen nach 2018 neue Belastungen auf die Beitragszahler zu? Foto: dpa

    Die Versicherten werden immer älter und die Versorgung wird immer teurer: Seit Jahren warnen die Krankenkassen vor steigenden Beiträgen, doch – die Kassenbeiträge könnten nun im dritten Jahr in Folge stabil bleiben. „Wir haben festgestellt: Alles, was wir gesagt haben, stimmt irgendwie nicht“, räumt die Chefin des Kassen-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, ein. „Die Einnahmen sprudeln und die Ausgaben wachsen nicht so stark.“ Doch ganz so rosig ist die Lage möglicherweise nicht: „Das ist die Ruhe vor dem Sturm“, warnt der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. „In Zukunft werden die Kosten stetig steigen.“ Allein eine Kostenexplosion bei Krebsmedikamenten dürfte nach seiner Prognose in den kommenden 15 Jahren Mehrausgaben von rund 30 Milliarden Euro verursachen. Kostensteigerungen drohten auch bei den Krankenhäusern.

    Doch derzeit lassen die gute konjunkturelle Entwicklung, hohe Tariflohnsteigerungen und Rekordbeschäftigung die Einnahme der Krankenversicherung sprudeln: Der Gesundheitsfonds verbuchte 2016 ein Plus von 757 Millionen Euro. Einen Hauptgrund der guten Entwicklung sehen die Kassen in hunderttausenden neuen Versicherten. Allein 2016 kamen rund 484000 Männer und 314000 Frauen neu in eine gesetzliche Kasse – Arbeitsmigranten aus der EU, anerkannte Flüchtlinge mit Jobs sowie früher Privatversicherte.

    Vielfach handele es sich um junge Leute aus Spanien, Portugal oder Griechenland, die nach Deutschland gekommen seien, um hier zu arbeiten. Die Neuzugänge verursachten deutlich niedrigere Ausgaben, je nach Alter etwa zwei Drittel bis weniger als die Hälfte der Kosten der Durchschnittsversicherten.

    Nicht enthalten in den genannten Zahlen sind knapp 452000 erwerbsfähige Flüchtlinge ohne Job, die Hartz-IV beziehen. Die Kassen beklagen insgesamt, dass sie für alle

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