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OECD-Studie: Wenig Geld für deutsche Rentner

OECD-Studie

Wenig Geld für deutsche Rentner

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    Deutsche Rentner bekommen laut einer neuen OECD-Studie im internationalen Vergleich wenig Geld.
    Deutsche Rentner bekommen laut einer neuen OECD-Studie im internationalen Vergleich wenig Geld. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)

    Wirtschaftlich führt die Bundesrepublik als amtierender Exportweltmeister zahlreiche Statistiken an und landet in Europa bei Beschäftigungszahlen und Bruttoinlandsprodukt stets auf vordersten Plätzen. Umso mehr dürfte das Ergebnis einer neuen OECD-Studie überraschen, in der die Rentensysteme der weltweit 26 führenden Industriestaaten verglichen werden: Demnach liegt das deutsche Rentenniveau deutlich unter dem internationalen Durchschnitt. Insbesondere künftige Rentner erreichen in Deutschland im Einkommensvergleich selbst mit privater Vorsorge nicht das internationale Mittelmaß.

    Deutsche bekommen im Vergleich wenig Rente

    Dramatisch sieht dabei die Situation der Frauen aus: In keinem anderen Industrieland der Welt ist der Unterschied zwischen Männer- und Frauenrenten so hoch. Bundesbürgerinnen bekommen 46 Prozent weniger Rente als männliche Bezieher. Die Lücke ist damit fast doppelt so groß wie der internationale Durchschnittswert von 26 Prozent. In Italien oder den USA liegt der Unterschied zwischen Männern und Frauen bei rund einem Drittel, in Dänemark bei nur zehn Prozent.

    Der OECD-Studie zufolge könne vielen Rentnern die Altersarmut drohen.
    Der OECD-Studie zufolge könne vielen Rentnern die Altersarmut drohen. Foto: Malte Christians, dpa (Symbolbild)

    „Das Altersarmutsrisiko ist für deutsche Frauen besonders hoch“, warnen die Experten in ihrer Studie. Da unter dem Strich die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern nach wie vor besonders groß seien und noch dazu der hohe Anteil von Frauen in Teilzeit extrem hoch ist, werden auch „die künftigen Rentenansprüche von Frauen wahrscheinlich weiterhin hinter denen von Männern zurückbleiben“. Vor allem „Alleinerziehende mit unterbrochenen Laufbahnen und gering qualifizierte Arbeitnehmer mit niedrigem Einkommen werden von Altersarmut bedroht sein“, sagt die Studie für Deutschland voraus.

    Deutsche Frauen laut Studie besonders von Altersarmut bedroht

    Die Experten der „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ richten ihren Blick vor allem auf die Renten der Durchschnittsverdiener. Sie vergleichen dabei nicht die absolute Höhe in Euro, sondern den Abstand zum nationalen Durchschnittseinkommen in Prozent. Der OECD-Schnitt liegt bei 63 Prozent, Deutschland kommt nur auf 51 Prozent. Selbst inklusive Privatvorsorge, etwa der Riester-Rente, landen deutsche Normalbürger nur knapp unter dem internationalen Schnitt. Sie liegen auch klar hinter den meisten EU-Ländern, wo Rentner oft 70 oder 80 Prozent des Durchschnittseinkommens erreichen. Einen Hauptunterschied machen dabei die in anderen Ländern üblichen Grund- oder Mindestrenten aus.

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