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Weltwirtschaftsforum: Müssen auch Konzerne das Klima retten?

Weltwirtschaftsforum

Müssen auch Konzerne das Klima retten?

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    Greta Thunberg, Umweltaktivistin und Schülerin aus Schweden, beim Weltwirtschaftsforum.
    Greta Thunberg, Umweltaktivistin und Schülerin aus Schweden, beim Weltwirtschaftsforum. Foto: Michael Probst, dpa

    Greta Thunberg und Donald Trump haben das Weltwirtschaftsforum in Davos zu ihrer Bühne gemacht. – und demonstrierten, wie gespalten die Welt in der Klimafrage ist. In den den Schweizer Bergen wird klar: Nicht nur Politiker, sondern auch Wirtschaftsbosse werden zunehmend von Klimaaktivisten getrieben.

    Greta Thunberg sagt in Davos: Es ist nichts passiert

    Vor einem Jahr hatte Thunberg den Mächtigen in Davos ins Gewissen geredet. „Ich will, dass ihr in Panik geratet“ sagte sie damals, um nun ernüchtert festzustellen: „Im Grunde ist nichts passiert.“ Trump lässt sich davon nicht beirren. „Wir müssen die ewigen Propheten des Untergangs und die Vorhersagen einer Apokalypse ablehnen“, kontert der US-Präsident, der den von Menschen gemachten Klimawandel anzweifelt. Sie seien die „Erben der verrückten Wahrsager von gestern“. Die Frage, wer verrückt ist, beantworten die Teilnehmer des Treffens erwartungsgemäß höchst unterschiedlich. Robert Habeck beispielsweise erlebt Trumps Auftritt vor Ort als „einziges Desaster“. Der Amerikaner sei „der einzige, der es nicht verstanden hat“, sagt der Grünen-Chef und fügt hinzu: „Das war die schlechteste Rede, die ich in meinem Leben gehört habe.“

    Doch auch den Forderungen von Aktivisten wie der 17-jährigen Schwedin Thunberg schlägt durchaus Skepsis entgegen. „Es besteht zunehmend die Gefahr, dass die Empörung der Klimaaktivisten völlig willkürlich zuschlägt“, warnt etwa Michael Theurer, FDP-Fraktionsvize im Bundestag. „Wenn ein Angebot zur Kooperation und Kontrolle durch Aktivisten dazu führt, dass ein Unternehmen erst recht kritisch beurteilt wird, ist das sicherlich kein pragmatischer Umgang miteinander“, sagt Theurer und spielt damit auf die Debatte um Siemens an. Konzernchef Joe Kaeser hatte der Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer einen Sitz im Aufsichtsrat angeboten, den diese allerdings ablehnte. Siemens will auch einen Teil der Vorstandsgehälter an sinkende CO2-Emissionen koppeln. Je klimafreundlicher das Unternehmen agiert, desto mehr sollen die Bosse verdienen.

    Donald Trump, Präsident der USA, spricht in Davos.
    Donald Trump, Präsident der USA, spricht in Davos. Foto: Gian Ehrenzeller, dpa

    Klimaschutz wird in Unternehmenswelt präsenter

    Solche Ideen beeindrucken Thunberg wenig. „Unser Haus brennt noch immer. Eure Untätigkeit heizt die Flammen stündlich an“, ruft sie dem Publikum in Davos zu. Immerhin eines haben sie und ihre Mitstreiter geschafft: Nie war ihr Thema in der Unternehmenswelt präsenter. „Am Schutz des Klimas führt auch für die Wirtschaft kein Weg vorbei“, sagt Reinhold von Eben-Worlée, Präsident des Verbands „Die Familienunternehmer“. Die Sorgen der Jugend als Hysterie abzutun sei falsch. Er warnt aber zugleich: „Auf diese Sorgen in der Politik mit hysterischem Aktionismus zu reagieren wäre ebenfalls ein fataler Fehler und zudem auch noch gefährlich für unser soziales Gleichgewicht.“ Die entscheidende Frage laute: „Wie ist effektiver Klimaschutz zielsicher und am effizientesten zu erreichen, ohne dabei die

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