Nicht auszudenken, wenn ein Mensch wie eine Katze wäre. Er würde sich demonstrativ weiter wegsetzen, wenn er keine Lust auf Gesellschaft hat. Beim Anblick von Fremden fluchtartig unter dem Tisch verschwinden. Hochnäsig das Essen verweigern, wenn es nicht seinem Geschmack entspricht. Und auch mal die Krallen ausfahren, wenn ihn etwas nervt. Ein bisschen schwierig, würde man über so einen sagen.
Bei echten Katzen heißt das anders: „Die hat eben ihren eigenen Kopf.“ Oder: „Ich mag ihren Stolz.“ Und es geht ja noch weiter: Menschen brechen in entzücktes Juchzen aus, wenn die Katze sich zum Schlafen in die frische Wäsche legt. Sie können gar nicht richtig sauer sein, wenn sie einen selbstgefangenen Vogel als Geschenk ins Haus bringt. Und sie erfinden den Weltkatzentag, der jedes Jahr am 8. August stattfindet.
Ursprünglich, betont die Tierschutzorganisation WWF, sollte der Aktionstag zeigen, welches Hundeleben Katzen manchmal führen. Doch 14 Jahre, nachdem ein Unbekannter ihn erfunden hat, erinnert der Weltkatzentag vor allem an die 57 Millionen Katzenvideos, die allein auf englischsprachigen Youtube-Kanälen zu finden sind. Die berühmte CampusCat, die seit 14 Semestern durch das Augsburger Unigelände streift, schafft es heute sogar ins Fernsehen (20 Uhr, KiKA). Und sämtliche Katzenbesitzer im persönlichen Umfeld werden in den sozialen Netzwerken Bilder hochladen, eins süßer als das andere.
Vielleicht werfen sie auch einen Blick auf ihre wieder einmal schlafende Katze, streicheln ihr über das Fell, freuen sich über ein Schnurren und denken: Manchmal wäre es doch irgendwie schön, ein Katzenleben zu führen.