Nach der Verhängung der EU-Sanktionen hat der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko Bundesaußenminister Guido Westerwelle angegriffen.
Der autoritär regierende weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hat sich erstmals selbst als Diktator bezeichnet. Vor kurzem erst hatte Guido Westerwelle Lukaschenko als "letzten Diktator Europas" bezeichnet. Lukaschenko holte jetzt zum verbalen Gegenschlag aus. Der weißrussische Präsident griff den offen bekennenden homosexuellen Guido Westerwelle an. "Ich habe mir gedacht: Lieber Diktator sein als schwul", sagte Lukaschenko am Sonntag nach Angaben der Staatsagentur Belta.
Lukaschenko ist lieber Diktator als schwul
Der weißrussische Staatschef hatte Homosexuelle in der Vergangenheit bereits mehrmals als "abartig" beschimpft. Er drohte nun mit einer "harten Reaktion" auf mögliche weitere Sanktionen der Europäischen Union. "Sie wollen unsere Stabilität und unser Land zerstören", sagte Lukaschenko. Die EU reagierte mit ihren Zwangsmaßnahmen gegen Weißrussland auf die andauernde Unterdrückung der Opposition in der Ex-Sowjetrepublik. Zuletzt hatte Brüssel Einreiseverbote gegen die weißrussische Führung weiter ausgedehnt.
Nicht der erste Eklat zwischen Lukaschenko und Westerwelle
Es ist nicht das erste Mal, dass Lukaschenko den Minister öffentlich wegen dessen Homosexualität angreift. Im Februar 2011 hatte er ihm nach eigenen Angaben "Auge in Auge" geraten, ein "normales Leben" zu führen. Bei dem Vorfall war auch Sikorski anwesend. Lukaschenko entschuldigte sich später zwar, betonte aber, Schwule nicht leiden zu können. dpa/AZ