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Weißrussland: 250 Festnahmen bei Massenprotest gegen Lukaschenko

Weißrussland

250 Festnahmen bei Massenprotest gegen Lukaschenko

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    Ein älterer Demonstrant steht bei einem Protest der belarussischen Opposition gegen die Ergebnisse der Präsidentenwahl vor einer Gruppe von Polizisten und hält ein Schild mit der Aufschrift "Wir werden nicht vergessen, wir werden nicht verzeihen" in der Hand.
    Ein älterer Demonstrant steht bei einem Protest der belarussischen Opposition gegen die Ergebnisse der Präsidentenwahl vor einer Gruppe von Polizisten und hält ein Schild mit der Aufschrift "Wir werden nicht vergessen, wir werden nicht verzeihen" in der Hand. Foto: Tut.by (AP/dpa9

    Bei den neuen Massenprotesten gegen den belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko sind am Sonntag mehr als 250 Menschen in Minsk festgenommen worden. Das teilte das Innenministerium in der Hauptstadt mit. Auch in anderen Städten des Landes gab es Proteste.

    Die Menschen seien wegen Teilnahme an einer nicht genehmigten Massenveranstaltung und wegen des Tragens unerlaubter Symbole in Gewahrsam gekommen, hieß es. Viele Menschen trugen die historische weiß-rot-weiße Flagge von Belarus, die zu einem Wahrzeichen der Demokratiebewegung geworden ist. In Minsk bezog ein Großaufgebot von Polizei und Armee Stellung.

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    Das mobile Internet wurde abgeschaltet, damit sich die Protestierenden nicht über die Demonstrationsroute verständigen konnten. Metrostationen und Unterführungen waren gesperrt. Der Platz der Unabhängigkeit war von Uniformierten umstellt und mit Metallgittern abgeriegelt, wie ein Reporter derDeutschen Presse-Agentur berichtete. Am Palast der Republik im Stadtzentrum zogen Uniformierte auch Stacheldraht an den Metallgittern auf.

    In vielen Seitenstraßen standen Gefangenentransporter und Sicherheitskräfte. Bei der fünften großen Sonntagsdemonstration seit der umstrittenen Präsidentenwahl am 9. August glich die Hauptstadt der Ex-Sowjetrepublik einer Festung. Die Demokratiebewegung rief diesmal zu einem "Marsch der Helden" auf, der auch der inhaftierten Oppositionsführerin Maria Kolesnikowa gewidmet sein sollte. Bei früheren Demonstrationen hatten Hunderttausende Lukaschenkos Rücktritt gefordert.

    Seit der Wahl vor mehr als einem Monat kommt es täglich im ganzen Land zu Protestaktionen. Der 66-jährige Lukaschenko hatte zuletzt die Spitze des Sicherheitsapparats ausgewechselt und ein härteres Durchgreifen gegen die Demonstranten gefordert. Bei den traditionell am Samstag organisierten Frauenprotesten gingen maskierte Uniformierte ohne Erkennungszeichen mit brutaler Gewalt gegen Demonstrantinnen vor. Es gab mehr als 100 Festnahmen. (dpa)

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