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Washington: Hillary Clinton: Wird die Ex-First Lady bald selbst Präsidentin?

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Hillary Clinton: Wird die Ex-First Lady bald selbst Präsidentin?

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    Ex-First Lady Hillary Clinton soll am heutigen Sonntag ihre Präsidentschaftskandidatur für 2016 verkünden.
    Ex-First Lady Hillary Clinton soll am heutigen Sonntag ihre Präsidentschaftskandidatur für 2016 verkünden. Foto: Michael Reynolds/dpa

    Die ehemalige First Lady und Außenministerin der USA will am heutigen Sonntag ihre erneute Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten verkünden. Bei ihrer letzten Kandidatur unterlag sie dem amtierenden Präsidenten Barack Obama im parteiinternen Vorentscheid. Nun soll es bei den Wahlen 2016 klappen. Der Sieg der Wahl wäre für sie ein krönender Höhepunkt ihrer politischen Laufbahn. Als erste Frau als Präsidentin der

    Das ist Hillary Clinton

    1947: Hillary Diane Rodham kommt am 26. Oktober 1947 in Chicago als Tochter eines Textilfabrikanten zur Welt.

    1969 bis 1973: 1969 beginnt sie ihr Jurastudium an der Yale University in New Haven (US-Staat Connecticut). Dort lernt sie Bill Clinton kennen.

    1974: Ab 1974 arbeitet Hillary Clinton im Parlamentskomitee zur Absetzung von Präsident Richard Nixon und lehrt an der Universität von Arkansas.

    1975: Hillary und Bill Clinton heiraten. 1980 wird Tochter Chelsea geboren. Hillary arbeitet als Anwältin in Little Rock (Arkansas).

    1979 bis 1981 und 1983 bis 1993: Als Frau des Gouverneurs Bill Clinton ist Hillary First Lady in Arkansas. Sie setzt sich für Kinder- und Familienrechte ein.

    1993 bis 2001: Nachdem ihr Mann zum Präsidenten gewählt wurde, ist sie First Lady der USA. In dessen erster Amtszeit arbeitet sie an Plänen für eine Gesundheitsreform.

    1996: Im Buch «It Takes a Village» beschreibt Hillary ihre Vision einer kinderfreundlichen Gesellschaft. 2003 erscheint ihre Autobiografie «Living History», in der auch Bills Affäre eine Rolle spielt.

    2000: Sie wird für den Bundesstaat New York in den US-Senat gewählt und gewinnt 2006 die Wiederwahl.

    2008: Hillary Clinton scheitert mit ihrer eigenen Kandidatur für das Präsidentenamt an Barack Obama, der bei den Vorwahlen mehr demokratische Delegierte gewinnen kann.

    2009 bis 2013: Für die erste Amtszeit von Präsident Obama ist sie US-Außenministerin.

    2015: Clinton gab im April offiziell bekannt, sich erneut um das Amt als Präsidentin der USA zu bewerben.

    2016: Clinton ist Präsidentschaftskandidatin für die Demokraten.

    Nach Angaben aus ihrem Umfeld will Clinton ihren Schritt via soziale Medien bekannt geben. Wahrscheinlich gegen 18 Uhr MESZ. In den kommenden Tagen will Clinton dann in Bundesstaaten Iowa und New Hampshire reisen, die frühzeitig Vorwahlen abhalten.

    Barack Obama: Hillary Clinton wäre ausgezeichnete Präsidentin

    Präsident Barack Obama ist überzeugt davon, dass Clinton eine ausgezeichnete Präsidentin wäre. "Sie war eine beeindruckende Kandidatin 2008. Sie war eine große Stütze bei der Präsidentschaftswahl. Sie war eine hervorragende Außenministerin. Ich bin sicher, sie würde eine grandiose Präsidentin abgeben", sagt Obama nach Abschluss des Amerika-Gipfels in Panama-Stadt vor Journalisten. 

    Dass Clinton sich erneut bewirbt, ist keine Überraschung. Für eine Politikerin, die einfach nur ihren Ruhestand genießen und sich an der Geburt ihrer ersten Enkeltochter erfreuen will, war die 67-Jährige verdächtig viel unterwegs. Bei öffentlichen Auftritten wählte sie ihre Worte stets so überlegt, als spräche sie auf einer Wahlkampfveranstaltung.

    Ihre Autobiografie "Hard Choices" erschien im letzten Sommer. Darin widmete sich Hillary Clinton aktuellen Krisen wie dem Bürgerkrieg in Syrien oder dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Sie wies zudem drauf hin, dass sie Chancengleichheit für alle Amerikaner zu einem zentralen Wahlkampfpunkt machen will. Außerdem bemühte sie sich, politische Altlasten ins rechte Licht zu rücken: Ihre Unterstützung für den US-Einmarsch in den Irak bezeichnete sie als "Fehler".

    2008 musste sie sich gegenüber Obama geschlagen geben

    Hillary Diane Rodham kam 1947 in Chicago als Tochter eines Textilunternehmers zur Welt. Sie ging auf das Elite-College Wellesley. Anschließend begann sie ihr Jurastudium an die Universität Yale, wo sie ihren späteren Ehemann Bill Clinton kennenlernte. In den 1970er Jahren arbeitete sie als Anwältin. Nach der Geburt ihrer Tochter Chelsea ließ sie in der Politik ihrem Mann den Vortritt.

    Vom Gouverneurssitz von Arkansas folgte sie ihrem Mann Bill Clinton ab 1993 ins Weiße Haus in Washington. Die First Lady mischte sich ein, ihre Pläne für eine Gesundheitsreform scheiterten aber an den Republikanern im Kongress. In der zweiten Amtszeit ihres Mannes wurde sie gedemütigt, als die ganze Nation über dessen Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky sprach.

    Clinton begann an ihrer eigenen Karriere zu pfeilen und gewann im Jahr 2000 einen Senatssitz im Bundesstaat New York: das Sprungbrett für ihre Bewerbung für die demokratische Präsidentschaftskandidatur 2008. Zu Beginn des Wahlkampfes galt sie als "unausweichliche Kandidatin", doch am Ende musste sie sich nach Obama geschlagen geben. Die aktuellen Erhebungen der Meinungsforscher sehen sie erneut weit vor der parteiinternen Konkurrenz. Diese dürfte Clinton aber mit Vorsicht genießen.

    Obama holte Hillary Clinton als Außenministerin

    Nach seinem Wahlsieg holte Obama sie als Außenministerin in sein Kabinett. In ihrer Amtszeit besuchte Hillary Clinton mehr als 100 Länder. Sie bemühte sich stets um bessere Beziehungen zu Russland - leider erfolglos. Mit ihrem Rücktritt als Chefdiplomatin, war die beim US-Volk beliebter als jemals zuvor. 

    Überschattet wird ihre Bilanz allerdings von dem Anschlag radikaler Islamisten am 11. September 2012 auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi. Das Außenministerium soll Hinweise auf Sicherheitslücken und die Bedrohung durch Extremisten ignoriert haben. Auch wenn bislang nichts Konkretes an Clinton haften blieb, halten die Republikaner die Affäre am Köcheln.

    Erst Anfang März zeigte sich, dass Hillary Clinton während ihrer Amtszeit als Außenministerin ihre persönliche E-Mailadresse verwendete. Die Daten speicherte sie auf einem Server in ihrem Haus und nicht im Ministerium. Clinton weist jeden Vorwurf zurück . Aber nicht nur bei ihren Gegnern entstand der Eindruck, sie habe etwas zu verbergen.

    Bei den Republikanern haben die Senatoren Ted Cruz und Rand Paul ihre Kandidatur erklärt. Am Montag will auch Marco Rubio, Senator aus Florida, seine Kandidatur bekannt machen. Zu den weiteren wahrscheinlichen Bewerbern gehört Exgouverneur Jeb Bush. AZ/dpa/afp

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