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Wahlschlappe: FDP vor historischer Schlappe - Tritt Rösler zurück?

Wahlschlappe

FDP vor historischer Schlappe - Tritt Rösler zurück?

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    In der FDP nimmt der Druck auf den Spitzenkandidaten Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler zu.
    In der FDP nimmt der Druck auf den Spitzenkandidaten Rainer Brüderle und Parteichef Philipp Rösler zu. Foto: Maurizio Gambarini (dpa)

    Es ist das Ende einer Ära: Die Liberalen unter ihrem Chef Philipp Rösler sind zum ersten Mal in ihrer Geschichte aus dem Bundestag geflogen. Als Regierungspartei ereilte dieses Schicksal bisher nur die damalige Kriegsgeschädigten- und Vertriebenenpartei Gesamtdeutscher Block/BHE (GB/BHE) 1957 in der jungen Bundesrepublik.

    Noch bei der Bundestagswahl 2009 hatte die FDP mit 14,9 Prozent ihr bestes Ergebnis aller Zeiten erreicht - nun ist es nach den Hochrechnungen mit 4,5 bis 4,7 Prozent ihr schlechtestes. "Das ist nicht das Ende der Partei", betonte Rainer Brüderle in einer ersten Reaktion. Die Arbeit der

    FDP seit 1949 immer im Bundestag

    Seit 1949 saß die FDP ununterbrochen im Parlament. Mehr als vier Jahrzehnte war sie an Bundesregierungen beteiligt und bei Kanzlerwechseln mehrfach das Zünglein an der Waage.

    Den in früheren Jahren größten Stimmenverlust mussten die Liberalen 1994 hinnehmen. Damals rutschten sie von 11,0 auf 6,9 Prozent - ein Verlust von 4,1 Punkten. Nach ihrer "Wende" von der SPD zur Union war die Partei aber schon 1983 auf 7,0 Prozent abgerutscht (minus 3,7).

    Schon 1969 hatte der FDP fast das Totenglöcklein geläutet. Mit ihrem schlechten Ergebnis von 5,8 Prozent (minus 3,7) überwand sie nur knapp die Sperrklausel, konnte aber mit der SPD eine sozial-liberale Bundesregierung bilden. Das Bündnis hielt 13 Jahre lang bis 1982.

    Liberale flogen aus 50 Landtagen

    Mehr als 50 Mal wurde die FDP aus Landtagen gekippt - zuletzt in Bayern und an diesem Sonntag auch in Hessen. Nur in Baden-Württemberg ist sie noch nie gescheitert.

    Der Vorsitzende des  FDP-Landesverbands von Nordrhein-Westfalen, Christian Lindner, zeigte sich tief enttäuscht über das drohende Ausscheiden seiner Partei  aus dem Bundestag. "Mit Sicherheit ist das die bitterste  Stunde der FDP seit 1949", sagte Lindner nach der Bekanntgabe der  Prognose am Sonntagabend in der ARD. Die späteren Hochrechnungen  von

    Lindner warnt vor "Schnellschüssen"

    Lindner warnte seine Partei vor "Schnellschüssen", weil die  Niederlage zu "tiefgreifend" sei. "Ab morgen muss aber die FDP neu  gedacht werden", sagte Lindner. Er zeigte sich überzeugt, dass die  FDP von vielen Menschen in Deutschland gewollt sei. AZ, dpa, afp

    Mehr zur Bundestagswahl 2013  lesen Sie in unserem Liveticker.

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