Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Wahlkampf in Frankreich: Präsidentschaftskandidat Hollande fordert Spitzensteuersatz von 75 Prozent

Wahlkampf in Frankreich

Präsidentschaftskandidat Hollande fordert Spitzensteuersatz von 75 Prozent

    • |
    Mehl für den Präsidentschaftskandidaten der Sozialisten Francois Hollande. Die Attacke stand aber in keinem Zusammenhang zu seinem Vorschlag, den Spitzensteuersatz auf 75 Prozent erhöhen zu wollen.
    Mehl für den Präsidentschaftskandidaten der Sozialisten Francois Hollande. Die Attacke stand aber in keinem Zusammenhang zu seinem Vorschlag, den Spitzensteuersatz auf 75 Prozent erhöhen zu wollen. Foto: afp

    Der sozialistische Präsidentschaftskandidat François Hollande will im Falle eines Wahlsieges in Frankreich einen Spitzensteuersatz von 75 Prozent einführen. Dieser solle für Einkommen von über eine Million Euro im Jahr gelten, kündigte Hollande am Montagabend im Fernsehsender TV1 an.

    Hollande will Spitzensteuersatz von 75 Prozent

    Er verwies dabei auf die immens hohen Einkommen französischer Spitzenmanager.

    Sozialist liegt in Frankreich in Umfragen vor Sarkozy

    In Frankreich wird in zwei Wahlgängen im April und Mai ein neuer Präsident gewählt. Hollande ist der wichtigste Herausforderer von Staatschef Nicolas Sarkozy. In Umfragen liegt der Sozialist derzeit klar vor dem Amtsinhaber.

    Das ist Nicolas Sarkozy

    Es ist der 28. Januar 1955, als Nicolas Paul Stéphane Sarkozy de Nagy-Bocsa in Paris auf die Welt kommt. Sein Vater kam als Emigrant von Ungarn nach Frankreich. Die Mutter stammt von sephardischer Juden aus Thessaloniki ab.

    Sarkozy studierte Öffentliches Recht und Politikwissenschaft und wurde 1981 als Rechtsanwalt zugelassen. 1983 hat man ihn zum Bürgermeister von Neuilly gewählt. Im selben Jahr heiratet er seine erste Frau Marie-Dominique Culioli, mit der er zwei Söhne hat.

    1988 wird Sarkozy Abgeordneter für die neogaullistische RPR unter Jacques Chirac. Von 1993 bis 1995 ist er Regierungssprecher und Haushaltsminister. Im anschließenden Präsidentschaftswahlkampf schlägt er sich auf die Seite von Edouard Balladur und agiert gegen Chirac. Dieser konnte die Wahl trotzdem für sich entscheiden.

    Im Oktober 1996 heitatet Sarkozy zum zweiten Mal. Aus der Ehe mit Cécilia Ciganer-Albeniz geht ein Sohn hervor.

    Als Innenminister nimmt er zwischen 2002 und 2004 den Kampf gegen die Kriminalität auf. Sein Engagement bringt ihm viele Anhänger.

    2004 übernimmt er das Wirtschafts- und Finanzministerium, verlässt die Regierung aber bald, um den UMP-Vorsitz zu übernehmen. 2005 kehrt er schließlich als Innenminister ins Kabinett zurück. Er behält das Amt bis 2007. Im Zuge der Pariser Krawalle 2005 beschimpft er die Randalierer als "Gesindel" und verspielt dadurch viele Sympathien unter den jungen Franzosen.

    Die Präsidentschaftswahl 2007 konnte er im zweiten Wahlgang für sich entscheiden. Er hat knapp gegen die Demokratin Ségolène Royal gewonnen. Seither hat es zahlreiche Skandale gegeben. Die Räumung einiger Roma-Wohnsiedlungen und die erbarmungslose Abschiebung der Bewohner nach Rumänien und Bulgarien 2010 brachte ihm viel negative Presse.

    Im Februar 2008 heiratete Sarkozy zum dritten Mal. Neue First Lady wurde die italienisch-französische Sängerin Carla Bruni, der unter anderem eine Affäre mit der Rolling-Stone-Legende Mick Jagger nachgesagt wird. Die Verbindung hat ein enormes Medienecho provoziert. 2011 hat das Paar eine Tochter bekommen. Sie heißt Giulia.

    2012 unterlag Sarkozy bei den Präsidentschaftswahlen seinem sozialistischen Widersacher François Hollande.

    Die französische Zeitung "Le Télégramme" aus Brest in der Bretagne schreibt zum Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich, bei dem Amtsinhaber  Nicolas Sarkozy einer jüngsten Umfrage zufolge gegenüber seinem sozialistischen Herausforderer François Hollande wieder aufholt.

    Sarkozy: ein gefährliches Wahlkampftier

    "Sarkozy, den man vor zwei Wochen noch für politisch tot hielt,  erweist sich wie erwartet als ein gefährliches Wahlkampftier. (...)  Wie auch immer - die Rechte schöpft wieder Hoffnung. Und sie wird darin von den Sozialisten noch bestärkt. Sie räumen nun ein, dass Nicolas Sarkozy beim ersten Wahldurchgang vorne liegen könnte. Auch  wenn sie nach wie vor glauben, er werde im zweiten Durchgang mangels ausreichender Reservestimmen geschlagen. Die  Regierungspartei UMP zählt jedenfalls darauf, dass die neue Dynamik den Trend (zugunsten Sarkozys) umkehren kann." AZ/afp

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden