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Wahlkampf: Versuchte Steinbrück-Erpressung: Polizei ermittelt

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Versuchte Steinbrück-Erpressung: Polizei ermittelt

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    Ein Unbekannter droht Peer Steinbrück mit Enthüllungen wegen einer angeblich schwarz angestellten Putzkraft. Nun ermittelt die Polizei wegen Erpressung.
    Ein Unbekannter droht Peer Steinbrück mit Enthüllungen wegen einer angeblich schwarz angestellten Putzkraft. Nun ermittelt die Polizei wegen Erpressung. Foto: Marcus Brandt, dpa

    Die versuchte Erpressung von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat die Partei kurz vor der Wahl in Aufregung versetzt. Ein Unbekannter drohte Steinbrück Enthüllungen über eine angeblich schwarz beschäftigte Putzhilfe an und forderte ihn zur Aufgabe seiner Kandidatur auf. SPD-Chef Sigmar Gabriel sprach von einer „Schmutzkampagne“. Steinbrück schaltete die Polizei ein.

    "Schmutzkampagne" gegen Steinbrück

    Steinbrück bezeichnete den Erpressungsversuch als „jenseits meiner Vorstellungskraft“. Der einzige Weg, damit umzugehen, sei, alles offenzulegen und die Polizei einzuschalten, sagte er in Erfurt. „Es wird mich in meinem Wahlkampf nicht beeinflussen“, fügte er hinzu. Die Polizei in Steinbrücks Wohnort Bonn nahm Ermittlungen auf, nachdem ein Personenschützer des SPD-Kandidaten Anzeige erstattet habe.

    Erpresserbrief an Steinbrücks Frau

    Der Erpresserbrief sei an Steinbrücks Frau Gertrud adressiert gewesen, berichtete die Bild-Zeitung. Der anonyme Absender habe gefordert, sie solle „Ihren Mann im Stillen dazu bewegen, seine Kanzlerkandidatur aus persönlichen Gründen niederzulegen“. Gertrud Steinbrück sagte der Zeitung: „Die Bürgerinnen und Bürger können gewiss sein, und gerade der oder die Täter sollen wissen: Steinbrücks sind nicht erpressbar.“ Nach Gertrud Steinbrücks Darstellung war die Putzhilfe 1999 bei ihrer in Bonn lebenden Mutter Marie-Luise beschäftigt, die 2003 gestorben ist. Peer Steinbrück war kurz zuvor Wirtschaftsminister in NRW geworden, seine Familie war deshalb nach Bonn umgezogen.

    Putzhilfe zum Einzug "geschenkt"

    Da Gertrud Steinbrück durch ihre Berufstätigkeit und den Umzug stark belastet gewesen sei, habe ihre Mutter ihr „zum Einzug geschenkt, dass ihre Putzhilfe für ein halbes Jahr einmal in der Woche bei uns sauber machen sollte“, sagte Gertrud Steinbrück. Über die Bezahlung sagte Gertrud Steinbrück der Zeitung: „Ich zahlte sie für die bei mir abgeleisteten Stunden aus und rechnete das jeweils mit meiner Mutter ab.“ Peer Steinbrück hatte die Frau nach eigenen Angaben nie kennengelernt. afp, dpa

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