Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Wahlen: FDP-Debakel an der Saar verunsichert Schwarz-Gelb

Wahlen

FDP-Debakel an der Saar verunsichert Schwarz-Gelb

    • |
    Angela Merkel und Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer bei einer Pressekonferenz in Berlin. Foto: Michael Kappeler dpa
    Angela Merkel und Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer bei einer Pressekonferenz in Berlin. Foto: Michael Kappeler dpa

    Nach dem Desaster der Saar-Liberalen kämpfen Union und FDP mit einem klaren Abgrenzungskurs um die Wähler in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Die ums politische Überleben ringende

    SPD-Chef Sigmar Gabriel zeigte sich zufrieden mit dem Ausgang der Saar-Wahl und sprach von einem guten Zeichen für die beiden weiteren Wahlen im Mai. Nun wollen die Sozialdemokraten Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit mit den auf Anhieb in den Landtag eingezogenen Piraten ausloten. Die Piratenpartei habe "eine gute Wirkung auf Nichtwähler", sagte Gabriel.

    Die Piratenpartei sieht sich auch in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen auf Erfolgskurs. Für die dortigen Wahlen sei das gute Abschneiden an der Saar (7,4 Prozent) "ein positives Signal", sagte Bundeschef Sebastian Nerz. "Auch in diesen Bundesländern stehen die Piraten mit starken politischen Themen für den Bürger ein." In Schleswig-Holstein sahen Wahlforscher die Piraten zuletzt bei 5 Prozent, in Nordrhein-Westfalen bei 6 Prozent. In diesen Ländern wird am 6. beziehungsweise 13. Mai gewählt.

    Im Saarland wollen CDU und SPD schnell eine Regierung bilden. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (

    Landesvorstand und Landtagsfraktion der Sozialdemokraten beauftragten Maas am Montagabend einstimmig, Koalitionsverhandlungen mit der CDU aufzunehmen. Er wolle nun mit Kramp-Karrenbauer einen Fahrplan vereinbaren, sagte Maas nach dem Treffen. Kramp-Karrenbauer beriet am Abend mit den Spitzen ihrer Partei über das weitere Vorgehen.

    Die CDU kam am Sonntag auf 35,2 Prozent, die bisher oppositionelle SPD auf 30,6 Prozent. Die Linke wurde mit 16,1 Prozent drittstärkste Kraft. Die Piraten errangen 7,4 und die Grünen 5,0 Prozent. Die FDP erzielte mit 1,2 Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis bei einer Landtagswahl in Westdeutschland. Die CDU erhält 19 Sitze im Landtag, die SPD ist künftig mit 17 Abgeordneten vertreten, die Linke mit 9. Die Piraten stellen 4 und die Grünen 2 Abgeordnete.

    Die Freidemokraten flogen innerhalb eines Jahres zum sechsten Mal aus einem Landtag. Nachdem Generalsekretär Patrick Döring am Morgen mehr Abgrenzung von der CDU angekündigt hatte, betonte Rösler, in der Koalition mit der Union im Bund solle Ruhe bewahrt werden. Die FDP müsse ihre Politik sachorientiert durchsetzen, "nicht hektisch oder gar panisch" werden.

    Merkel sagte mit Blick auf die FDP: "Ich gehe von einer vernünftigen, guten Zusammenarbeit im Dienste der Sache und den notwendigen Entscheidungen in Deutschland aus." Auf eine Debatte über schwindende Koalitionsoptionen wollte sie sich nicht einlassen: "Ich führe heute keine Koalitionsdiskussion zur nächsten Bundestagswahl." Umfragewerte könnten sich innerhalb weniger Monate sehr verändern. Für die CDU sei es aber am Wichtigsten, stärkste Kraft zu werden. "Dann ergeben sich die Optionen von alleine."

    In der Linkspartei wurde der Ruf nach einem Comeback ihres früheren Chefs Oskar Lafontaine auf Bundesebene wieder lauter. Der nordrhein-westfälische Links-Fraktionschef Wolfgang Zimmermann sagte dem "Tagesspiegel" (Montag): "Wieder einmal hat sich gezeigt, dass Lafontaine eine Größe ist, mit der man in der Bundespolitik rechnen muss." Lafontaine selbst hielt sich bedeckt zu seinen Zukunftsplänen. Parteichef Klaus Ernst sagte: "Wir machen jetzt Wahlkampf, und Personalfragen diskutieren wir hinterher."

    Die Grünen erteilten nach dem knappen Wiedereinzug in den Landtag Jamaika-Bündnissen mit CDU und FDP wie an der Saar vorerst eine Absage. "

    Vorläufiges amtliches Endergebnis

    Informationen zur Wahl

    CDU-Wahlprogramm

    SPD-Wahlprogramm

    Kurzwahlprogramm Linke

    FDP-Wahlprogramm

    Wahlprogramm Die Grünen

    Wahlprogramm Piraten

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden