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Wahl in Russland: Putin mobilisiert Anhänger vor Wahl mit patriotischen Tönen

Wahl in Russland

Putin mobilisiert Anhänger vor Wahl mit patriotischen Tönen

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    Bei seiner letzten Massenkundgebung vor der Präsidentenwahl hat Russlands Regierungschef Wladimir Putin seine Anhänger mit patriotischen Tönen auf einen Sieg  eingeschworen.
    Bei seiner letzten Massenkundgebung vor der Präsidentenwahl hat Russlands Regierungschef Wladimir Putin seine Anhänger mit patriotischen Tönen auf einen Sieg  eingeschworen. Foto: Alexey Druzhinyn

    Bei seiner letzten Massenkundgebung vor der Präsidentenwahl hat Russlands Regierungschef Wladimir Putin  seine Anhänger mit patriotischen Tönen auf einen Sieg  eingeschworen. Russland sei eine "siegreiche Nation" und werde sich  niemals fremden Willen aufzwingen lassen, rief Putin vor 130.000  Menschen im Moskauer Luschniki-Stadion am Donnerstag. Vorwürfe,  Staatsbeschäftigte seien zur Teilnahme gezwungen worden, wies sein Team zurück.

    Putin wählte für seinen Auftritt vor der Präsidentschaftswahl am 4. März den Tag des Verteidigers des Vaterlandes. Er verwies dabei auf Siege der russischen Armee, etwa gegen Napoleon Anfang des 19. Jahrhunderts vor Moskau. "Die Schlacht um Russland geht weiter",  sagte Putin auf einer riesigen blauen Bühne stehend in dem Stadion.

    Siegreich zu sein hätten die Russen "in ihren Genen". Niemand müsse "ins Ausland blicken, nach links rennen, zur Seite, und dem  Mutterland untreu werden".

    Atmosphäre im Stadion glich einem Festival

    Die Atmosphäre im Stadion, in dem normalerweise die größten  Fußballspiele und Rockkonzerte in Moskau stattfinden, glich der  eines Festivals. Tanzende Menschen und Träger roter Luftballons in  Herzform mit der Aufschrift "Für Putin" waren zu sehen. "Ich frage  Euch: Werden wir siegen?", rief Putin in die Menge. Zehntausende  antworteten darauf mit einem ohrenbetäubenden "Ja!". Davor waren  rund 30.000 seiner Unterstützer unter dem Motto "Schützt das Land"  am Ufer der Moskwa in Richtung Stadion gezogen.

    Das Wahlkampfteam Putins wollte mit der Kundgebung zehn Tage vor  der Wahl die Aktionen der Protestbewegung in den Schatten stellen.  Diese hatte es in den vergangenen Wochen geschafft, Zehntausende  gegen den Regierungschef auf die Straßen zu bringen, und will am  Sonntag erneut gegen Putin mobil machen. Die Proteste hatten nach  der umstrittenen Parlamentswahl im Dezember begonnen, bei der  internationale Beobachter zahlreiche Unregelmäßigkeiten kritisiert  hatten.

    Putins Gegner: Teilnehmer wurden gezwungen

    Vor Putins Großkundgebung gab es erneut Vorwürfe seiner Gegner, er habe Bedienstete von Staatsbetrieben zur Teilnahme zwingen lassen. Einige Teilnehmer gaben zu, dass sie keine Wahl hatten als  zu kommen: "Heute ist mein Geburtstag, und sie haben mich hierher  geschleppt", sagte Wladimir, der seinen Nachnamen aus Angst vor  Repressalien nicht nennen wollte. Putins Wahlkampfleiter Stanislaw  Goworuchin wies diese Vorwürfe zurück. "Wir treiben hier keine  Leute zusammen, wir laden alle ein", sagte er vor Journalisten.

    Putin ist trotz der Proteste mit Abstand der aussichtsreichste  Kandidat. Fraglich ist im Grunde nur noch, ob er es schon im ersten  Wahlgang schafft, über 50 Prozent zu kommen und damit nicht in die Stichwahl muss.

    Putin war bereits von 2000 bis 2008 russischer Staatschef.  Danach durfte er laut Verfassung nicht erneut antreten und  wechselte in das Amt des Regierungschefs. Mit dem amtierenden  Präsidenten Dmitri Medwedew hatte er jedoch einen Ämtertausch  vereinbart. Medwedew soll nach diesem Plan nach der Wahl  Ministerpräsident werden. AZ, afp

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