Seine Rolle als Favorit im Vorwahlkampf der Republikaner konnte der US-Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney weiter festigen. Die Abstimmung im Bundesstaat Nevada gewann Romney am Samstag (Ortszeit) ersten Ergebnissen zufolge mit 42,5 Prozent der Stimmen. Sein ärgster Rivale Newt Gingrich folgte nach Auszählung von knapp 43 Prozent der Stimmen mit 26,2 Prozent auf Platz zwei.
"Herr Präsident, Nevada hat genug von Ihrer Hilfe", erklärte Romney nach seinem Sieg mit Blick auf US-Präsident Barack Obama. "Und Herr Präsident, die USA haben auch genug von ihrer Hilfe", gab sich Romney siegessicher. "Die USA brauchen einen fähigen Präsidenten, der die Wirtschaft wieder in Gang bringt, weil er etwas von der Wirtschaft versteht", sagte der Multimillionär.
Kein Überraschungssieg in Nevada
Romneys Sieg kam nicht überraschend - in Umfragen hatte der Ex-Gouverneur von Massachusetts klar vorne gelegen, was nicht zuletzt daran gelegen haben könnte, dass in dem Wüstenstaat viele Mormonen leben. Vor vier Jahren, als sich Romney bereits erfolglos um die Kandidatur bemüht hatte, hatten die Wähler in Nevada bereits mit großer Mehrheit für ihren Glaubensbruder gestimmt.
Der texanische Abgeordnete Ron Paul landete in Nevada mit 18,4 Prozent auf Platz drei, der christlich-konservative Ex-Senator Rick Santorum kam auf 13 Prozent der Stimmen.
Romneys Sieg ist bereits sein zweiter in Folge im umkämpften US-Vorwahlkampf, bei dem sich die Bewerber der Republikaner Staat für Staat zur Wahl stellen, um am Ende den Kandidaten zu bestimmen, der bei der Wahl im November gegen Präsident Barack Obama antritt. Nach einem Überraschungssieg Gingrichs in South Carolina fuhr Romney am Dienstag in Florida einen deutlichen Sieg ein. Seit seinem Erfolg in South Carolina gelingt es Gingrich nur in Maßen, Romney gefährlich zu werden.
Gingrich gibt sich kämpferisch
Nach der Wahl in Nevada zeigte sich Gingrich am Samstag aber kämpferisch. Er kündigte an, bis zum Ende des Vorwahlkampfes im August antreten zu wollen. "Wir werden den ganzen Weg bis Tampa weitermachen", versicherte Gingrich mit Blick auf den Parteitag der Republikaner in der Stadt in Florida im August und reagierte damit auf Gerüchte von Romneys Wahlkampfteam, er wolle sich aus dem Rennen zurückziehen.
Neben Nevada begannen am Samstag auch die Vorwahlen in Maine, die sich allerdings über einen Zeitraum von einer Woche erstrecken. In beiden Bundesstaaten wird nach dem Caucus-Prinzip abgestimmt. Bei dieser urwüchsigen Form der Basisdemokratie finden örtliche Wahlversammlungen mit Diskussionen über die Präsidentschaftsbewerber statt, bei der die Teilnehmer am Ende ihre Stimme abgeben. In Nevada waren insgesamt 28 der fast 2300 Delegierten für den republikanischen Nominierungsparteitag Ende August zu holen, die proportional nach dem Wahlergebnis auf die Bewerber verteilt werden.
Noch 45 weitere Vorwahlen
Experten meinen allerdings, ungeachtet der Siegesserie Romneys sei das Rennen der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur noch längst nicht gelaufen. Bereits am Dienstag wird in Colorado, Minnesota und Missouri abgestimmt. Insgesamt stehen noch Vorwahlen in 45 weiteren Bundesstaaten an.
Eine erste echte Vorentscheidung dürfte erst beim "Supertuesday" am 6. März fallen. An diesem Tag wird in zehn Bundesstaaten abgestimmt. afp/dpa