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Vorstoß: Viele sind gegen schulfrei an muslimischem Feiertag

Vorstoß

Viele sind gegen schulfrei an muslimischem Feiertag

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    Das Gesetz gegen Zwangsehen wird vom Zentralrat der Muslime kritisiert.
    Das Gesetz gegen Zwangsehen wird vom Zentralrat der Muslime kritisiert. Foto: dpa

    Berlin (ddp). Der Vorstoß des Bundesvorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, zu einem schulfreien muslimischen Feiertag stößt in der Politik, der Kirche und beim Paritätischen Wohlfahrtsverband auf Ablehnung.

    "Das ist Klamauk " la Kolat", sagte der nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet (CDU) der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochausgabe). In der Integrationspolitik gehe es um wichtigere Fragen. "Wir müssen Bildungs- und Aufstiegschancen und Deutschkenntnisse für Zuwandererkinder verbessern, statt neue Feiertage einzuführen", sagte Laschet. "Kolats Vorschlag zeigt eine mangelnde Ernsthaftigkeit."

    Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, lehnte den Vorschlag ab. Es gebe einen "Vorrang für christliche Feiertage in der Kultur unseres Landes", sagte Huber dem Blatt. Darüber bestehe ein breiter Konsens. Die Feiertagskultur beruhe auf einer Jahrtausende langen christlichen Prägung Deutschlands. Er befürworte allerdings die Möglichkeit, muslimische Schüler auf Anfrage an Festtagen des Islams für die Teilnahme an religiösen Veranstaltungen vom Unterricht zu befreien.

    Bei der Vorsitzenden des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Heidi Merk, stößt der Vorschlag von Kolat ebenfalls auf Ablehnung. "Das würde andere Religionen nur vor den Kopf stoßen. Wir haben Buddhisten, Hinduisten - wir können doch nicht für jede Gruppe einen Feiertag einführen", sagte Merk der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochausgabe).

    Das sagen unsere Forums-User

    Das findet auch unser Forums-User Gerbert. Er hält den Vorschlag für grundsätzlcih sinnvoll. Das Manko sei jedoch, dass andere Religionen nicht berücksichtigt würden.

    Beraterle merkt an, dass ein zusätzlicher Feiertag für die Schüler schön, für die Eltern jedoch eine Belastung ist. Der User fragt: Wer soll die Kinder denn an diesem Tag betreuen?

    aberHallo stößt sich an der Formulierung, die Deutschen müssten sich auf die Zuwanderer einlassen. "Heißt das im Klartext, dass ich jetzt auch den Ramadan ein zu halten habe?", fragt er.

    googelix hält den Vorschlag für eine "Schnapsidee" mit dem Aufmerksamkeit erzeugt werden sollte.

    In unserem Online-Voting sind 77 Prozent der User gegen den Vorschlag, Schülern an muslimischen Feiertagen frei zu geben. Elf Prozent finden die Forderung richtig und werten sie als ein Zeichen der Toleranz. Weitere elf Prozent finden, dass nur muslimische Kinder an einem solchen Feiertag frei haben sollten.

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