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Kommentar: Von wegen Wumms: Firmen warten auf Corona-Hilfen

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Von wegen Wumms: Firmen warten auf Corona-Hilfen

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    Stapel mit Akten liegen auf einem Schreibtisch. Laut einer Umfrage sind die Corona-Hilfen der Bundesregierung für den Mittelstand oft zu bürokratisch.
    Stapel mit Akten liegen auf einem Schreibtisch. Laut einer Umfrage sind die Corona-Hilfen der Bundesregierung für den Mittelstand oft zu bürokratisch. Foto: Stephanie Pilick, dpa

    Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. Diese Lektion müssen gerade Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) machen. Die beiden wollten die Bazooka abfeuern und mit Wumms die Unternehmen vor dem Corona-Ruin retten. Das klappte im Frühjahr letzten Jahres nach der ersten Welle auch gut. Doch schon vor dem Jahreswechsel geriet die Staatsmaschine ins Stottern.

    Das Geld kommt bei den Unternehmen in Zwangspause nicht an oder nur in kleinen Beträgen. Zu wenig, zu spät. Zur Verteidigung der beiden Politiker muss gesagt werden, dass der Bund die Arbeit der Länder übernommen hat und dass es weltweit kaum ein anderes Land gibt, das mehr Geld an Firmen und Selbstständige verteilt als Deutschland.  In der Öffentlichkeit entstand durch das vollmundige Versprechen der zwei Minister der Eindruck, der Staat werde für alles in die Bresche springen, was den Unternehmern in Zeiten der Pandemie wegbricht. Das ist aber falsch.

    Gefahr: Verändert Corona die Gewohnheiten?

    Die Nothilfen sollen die Firmen über Wasser halten – nicht mehr und nicht weniger. Den Wirten, Hoteliers, Friseuren und Kulturveranstaltern bleibt nur zu hoffen, dass die Verwaltung in den nächsten Wochen Fahrt aufnimmt und die Gelder freigibt. Darauf haben sie ein Recht. Dass damit die Unternehmer über den Berg kommen, ist aber nicht für alle eine ausgemachte Sache. Und das liegt nicht an der mangelnden Bereitschaft der Bundesregierung, im Notfall weitere Hilfstöpfe zu füllen.

    Die Gefahr liegt darin, dass Corona die Gewohnheiten ändert. Dass noch mehr Leute als bisher im Internet einkaufen, statt im Geschäft. Dass Kneipengänger nicht mehr an die Tresen zurückkehren, weil das Bier auch auf dem Sofa schmeckt. Dass Geschäftsreisen mit Übernachtungen wegfallen, weil die Videokonferenz auch funktioniert. Dagegen, das ist die bittere Erkenntnis für die Unternehmer, kann der Staat nichts tun.

    Lesen Sie dazu auch: Corona-Hilfen kommen kaum bei Firmen an

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