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Volksabstimmung: Wird Schottland unabhängig?

Volksabstimmung

Wird Schottland unabhängig?

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    David Cameron (links) verliert mehr und mehr Rückhalt in Großbritannien. Schottlands Regierungschef Alex Salmond (rechts) hält Camerons EU-Kurs für einen "groben Fehler".
    David Cameron (links) verliert mehr und mehr Rückhalt in Großbritannien. Schottlands Regierungschef Alex Salmond (rechts) hält Camerons EU-Kurs für einen "groben Fehler". Foto: Sally Stimson dpa

    Am 18. September 2014 stimmen die Schotten über eine mögliche Abspaltung von Großbritannien ab. Ministerpräsident Alex Salmond verkündete den Termin für das Referendum gestern in Edinburgh. "Soll Schottland eine unabhängige Nation werden?" - diese einfache Frage wird dann über die Auflösung der 300 Jahre alten und ebenso lange umstrittenen Union von England und Schottland entscheiden. Sollte die Volksabstimmung mit einem Ja-Votum ausgehen, will Salmond die Neuaufnahme Schottlands in die Europäische Union beantragen. Das britische Pfund soll vorübergehend als Währung beibehalten werden, wobei der Ministerpräsident langfristig auch einen Euro-Beitritt favorisiert. Hierzu ist allerdings ein weiteres Referendum in Schottland nötig. "Dies ist ein Privileg für unser Land, für unsere Generation", sagte Salmond, "wir entscheiden den Zukunftskurs Schottlands." Am Referendum teilnehmen dürfen auch rund 125 000 Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren.

    Ein Drittel der Schotten ist für die Loslösung von den Briten

    Das ist James Cameron

    Der Regisseur und Drehbuchautor James Cameron zählt zu den Großen der internationalen Filmgeschichte. Mehrmals hat er ein besonderes Gespühr für massenwirksame Produktionen bewiesen und immer wieder Rekorde gebrochen.

    Geboren wurde James Cameron am16. August 1954 im kanadischen Kapuskasing (Ontario). Er wuchs als Sohn einer Malerin und eines Elektroingenieurs in Niagara Falls auf.

    Schon als Jugendlicher fasste er den Entschluss, Regisseur zu werden. Stanley Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum" hatte ihn zu dieser Idee inspiriert.

    1971 siedelte die Familie nach Kalifornien um. Dort studierte James Cameron zunächst Physik und später Englische Literatur. Eine Filmhochschule konnten die Eltern nicht bezahlen.

    James Cameron arbeitete als Maschinist und LKW-Fahrer, bevor er sich Ende der 70er Jahre ganz seiner Leidenschaft widmete und zusammen mit einem Freund seinen ersten Kurzfilm "Xenogenesis" schuf. Dabei wirkte er als Drehbuchautor, Regisseur, Produzent, baute die Modelle und arrangierte die Spezialeffekte. "Xenogenesis" wurde nie im Kino gezeigt.

    Der Einstieg ins Filmgeschäft gelang ihm über die Produktionsfirma "New World Pictures", wo er sich schnell einen Namen machte. Schon 1981 wurde er mit der Regie in dem Kinofilm "Piranha 2 - Fliegende Killer" beauftragt. Der Film floppte in jeglicher Hinsicht und Cameron war um ein paar wertvolle Erfahrungen reicher.

    Seinen ersten Erfolg feierte Cameron mit "Terminator". Die Idee zu der Geschichte entstammte einem seiner Alpträume. 1984 feierte der Film Premiere.

    Etwa zur selben Zeit schrieb Cameron die Drehbücher für "Rambo 2 - Der Auftrag" und "Aliens - Die Rückkehr". Er übernahm die Regie für "Aliens". Der Film wurde mit sieben Oscars nominiert.

    "Abyss - Abgrund des Todes" zählt zu Camerons frühen Innovationsflügen. Der Held der Geschichte taucht in die Tiefen des Ozeans und atmet eine mit Sauerstoff angereicherte Flüssigkeit. Um den Film umsetzen zu können, mussten völlig neue Techniken entwickelt werden. Die enorm hohen Ausgaben konnten jedoch kaum gedeckt werden, da das Werk ausgesprochen schlecht vermarktet wurde. Trotzdem spielte der Film einen Oscar ein.

    Mit "True Lies" drehte James Cameron Anfang der 90er Jahre seine erste Actionkomödie. Impulsgeber war Arnold Schwarzenegger, mit dem der Filmemacher gerade auf Motorradtour war.

    Zahlreiche Rekorde brach Cameron mit seinem Welterfolg "Titanic". 1997 kam der bis dahin teuerste Film aller Zeiten in die Kinos. Kurz darauf später war "Titanic" auch in Deutschland zu sehen. Binnen kürzester Zeit wurde der Film zum Kassenschlager. Er wurde mit elf Oscars ausgezeichnet.

    Im Anschluss an seinen Welterfolg widmete sich James Cameron neuen Herausforderung. 1999 versuchte er sich in der Komödie "Die Muse" selbst als Schauspieler. Er produzierte seine erste Serie, drehte verschiedene Dokumentationen und experimentierte mit neuen Techniken.

    2009 revolutionierte Cameron das Kino mit seinem Science-Fiction-3D-Film "Avatar - Aufbruch nach Pandora". Gedreht wurde in Hollywood und in Neuseeland. "Avatar" stellte "Titanic" in den Schatten und gilt als kommerziell erfolgreichster Film aller Zeiten.

    "Avatar" handelt von den Ureinwohnern eines fernen Planeten, die von ihrem angestammten Lebensraum vertrieben werden sollen, weil dort wertvolle Rohstoffe lagern. 2010 solidarisierte sich Cameron, ähnlich wie der Held in seinem Film, mit brasilianischen Indianern, deren Lebensraum durch den Bau eines Stausees bedroht ist.

    Insgesamt war Cameron fünfmal verheiratet. Seit Juli 2000 mit der Schauspielerin Suzy Amis. Das Paar hat drei Kinder.

    Derzeit befürwortet nur ein Drittel der Schotten die Abspaltung von Großbritannien. Das Pro-Lager könnte aber Auftrieb erhalten, wenn der britische Premier David Cameron zum Zeitpunkt des Referendums auf Erfolgskurs für seine eigene Wiederwahl liegen sollte.

    Denn eine weitere Legislaturperiode unter konservativer Regierung will die Mehrheit der Schotten nicht akzeptieren. Die stark sozialdemokratisch geprägte Region liegt in nahezu allen Punkten, darunter in ihrer Haltung zur EU, in Fragen der sozialen Absicherung oder beim Thema Stationierung von Atom-U-Booten mit Westminster über Kreuz. Im Londoner Parlament formiert sich bereits mit "Better Together" ("Besser zusammen") eine Gegenkampagne, die die Schotten vom Verbleib in der Union überzeugen will. So umschmeichelt Vize-Premier Nick Clegg unentschiedene Schotten mit dem Versprechen größerer Autonomie.

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