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Vizekanzler: Gabriel will mehr Zeit für Familie - und erhält Dienstaufsichtsbeschwerde

Vizekanzler

Gabriel will mehr Zeit für Familie - und erhält Dienstaufsichtsbeschwerde

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    Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel versucht, neben seinem Beruf Zeit für seine Familie zu finden. Nicht nur politische Themen machen ihm das schwer.
    Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel versucht, neben seinem Beruf Zeit für seine Familie zu finden. Nicht nur politische Themen machen ihm das schwer. Foto: Bernd von Jutrczenka (dpa)

    Nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf macht vielen jungen Eltern zu schaffen. Auch sonst lässt die Kinderfreundlichkeit in Deutschland bisweilen derart zu wünschen übrig, dass sich die Betroffenen vor den Kopf gestoßen fühlen: Selbst als Vizekanzler ist man nicht vor unliebsamen Überraschungen gefeit, wie jetzt SPD-Chef Sigmar Gabriel als Vater seiner zweijährigen Tochter Marie erleben musste.

    „Als ich angekündigt habe, den halben Mittwoch für meine Tochter da zu sein, hat ein Mitarbeiter der Bundesverwaltung eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen mich gestellt, weil ich meine Amtspflichten verletzen würde“, sagte der 54-Jährige der Bild am Sonntag.

    Viezekanzler Gabriel soll seine Tochter mittwochs vom Hort abholen

    Am Mittwochnachmittag ist es Gabriels eigentlicher Job, Töchterchen Marie im heimatlichen Goslar vom Hort abzuholen, weil seine Frau Anke dann als Zahnärztin in ihrer Praxis arbeitet. „Angesichts einer durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit von 14 bis 16 Stunden und Arbeit auch am Wochenende“ sieht Gabriel sein Amt dabei keineswegs vernachlässigt.

    Er hätte den Beamten gerne eingeladen, ihn mal zu begleiten und „am Ende zu fragen, ob drei Stunden am Mittwochnachmittag tatsächlich zu viel“ seien. Doch leider habe der sich nie gemeldet.

    Der freie Nachmittag gelingt nur selten

    Doch nicht nur mit unliebsamen Zeitgenossen, auch mit den eigenen Ansprüchen als moderner Vater hat Gabriel Probleme: Ob Energiewende oder Ukraine-Krise – mehr als zwei, drei Mal im Monat schaffe er es dann doch nicht mit dem freien Nachmittag.

    Doch das wird teuer für den Herrn Papa: „Für Zeiten, die ich nicht einhalte, hat meine Frau eine eigene Entschädigungswährung entwickelt: Kleider für unsere Tochter oder für sie selbst“, verriet Gabriel. „Deshalb habe ich schon ein Eigeninteresse, dass ich nicht allzu oft zur Kasse gebeten werde.“ (pom)

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