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Video von Hinrichtung: Afghanistan: Nato will bei Suche nach Frauenmördern helfen

Video von Hinrichtung

Afghanistan: Nato will bei Suche nach Frauenmördern helfen

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    Eine Ehebrecherin wurde in Afghanistan vor laufender Kamera hingerichtet.
    Eine Ehebrecherin wurde in Afghanistan vor laufender Kamera hingerichtet. Foto: afp

    Nach der Hinrichtung einer mutmaßlichen Ehebrecherin vor laufender Kamera will die Nato den afghanischen Behörden bei der Fahndung nach den Verantwortlichen helfen. Der Oberbefehlshaber der Afghanistantruppe ISAF, US-General John Allen, sprach von einer "Gewalttat von entsetzlicher Grausamkeit". Der afghanische Präsident Hamid Karsai verurteilte die Tat als "abscheulich und unverzeihlich". Er wies die Sicherheitskräfte an, keine Mühe zu scheuen, um die Täter gefangenzunehmen und zur Rechenschaft zu ziehen.

    Video von öffentlicher Hinrichtung

    Am Sonntag hatte ein Video international für Empörung gesorgt, das die öffentliche Hinrichtung einer jungen Frau zeigte. Wie eine Sprecherin der Behörden in der Provinz Parwan nördlich der Hauptstadt Kabul sagte, wurde die 22-jährige mit mehreren Schüssen in den Rücken getötet, weil sie ihren Ehemann, einen Taliban-Kämpfer, mit einem Taliban-Kommandeur betrogen haben soll.

    Dutzende Männer sahen bei der Tat zu

    Das Video zeigt, wie eine Frau mit einem grauen Schal an einem Graben sitzt, umringt von dutzenden Männern. Einige von ihnen hocken auf Dächern, um einen besseren Blick auf das Geschehen zu haben. Ein bärtiger Mann liest aus dem Koran Verse zum Ehebruch vor und sagt dann: "Wir können ihr nicht vergeben, Gott befiehlt uns, sie umzubringen." Ihr Ehemann habe das Recht, sie zu töten. Daraufhin wird einem weißgekleideten Mann ein Gewehr übergeben.

    Mann feuert 13 Schüsse ab

    Der Mann geht auf die Frau zu, ruft "Gott ist groß" und feuert zwei Schüsse ab, die die Frau aber verfehlen. Ein dritter trifft sie in den Rücken. Das Opfer reißt die Arme hoch und kippt um. Dann gibt der Mann sechs weitere Schüsse auf die Frau ab, während die Menge "Lang lebe der Islam" und "Lang leben die Mudschahedin" ruft. Zum Schluss feuert der Mann noch einmal vier Schüsse auf sein Opfer ab. Öffentliche Hinrichtungen waren in Afghanistan während der Herrschaft der radikalislamischen Taliban von 1996 bis 2001 üblich.

    Behörden suchen nach verantwortlichen Tabilan-Kämpfern

    Parwans Gouverneur Basir Salangi sagte, die örtlichen Behörden hätten bereits Polizisten in die Gegend geschickt, in der sonst keine Beamten stationiert sind. Sie suchten dort nach den verantwortlichen Taliban-Kämpfern, die jedoch in die Berge geflohen seien. (afp)

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