Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer rechnet noch mit einem langem Einsatz der Bundeswehr im Irak angesichts einer ungebrochenen islamistischen Terrorgefahr. "Wir kämpfen dort gegen den IS, eine schreckliche Terrororganisation", sagte die CDU-Chefin unserer Redaktion. Sie halte nichts von der Einschätzung, das man den Druck verringern könne, weil der Islamische Staat schwächer geworden sei. "Tatsächlich ist die Gefahr nicht gebannt, im vorigen Jahr ist die Zahl der Terroranschläge wieder angestiegen", betonte Kramp-Karrenbauer. "Lassen wir in diesem Kampf nun nach, müssen wir damit rechnen, dass der IS auch wieder in der Lage ist in Europa stärker zuzuschlagen", warnte die Ministerin. "Unser Engagement im Irak ist also in unserem ureigensten Interesse."
AKK: Auch im Afghanistan-Krieg kein Ende in Sicht
Auch im Afghanistan-Konflikt ist laut der Verteidigungsministerin trotz Fortschritten kein Ende absehbar. "Trotz aller Schwierigkeiten, am Hindukusch hat sich durchaus Einiges getan", sagte Kramp-Karrenbauer. "Wir sehen Fortschritte in der Armee, in der Regierung, in der Polizei." Ach die öffentliche Wahrnehmung von Frauen verändere sich zumindest in einigen Städten. "Deswegen ist es ja so wichtig, diese Fortschritte auch in den Friedensverhandlungen zu sichern", betonte die Ministerin.
Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hält nach den ersten Verhandlungserfolgen auf der Libyen-Konferenz einen Einsatz der Bundeswehr bei einer internationalen Friedensmission in dem Krisenland weiterhin für denkbar. Allerdings müsse in Libyen erstmal politisch umgesetzt werden, was in Berlin beschlossen worden sei, betonte sie. "Erst dann am Ende stellt sich die Frage nach der Art der Absicherung möglicherweise auch durch eine internationale Mission unter Beteiligung der Bundeswehr", bekräftigte die CDU-Chefin die Bedingungen für eine deutsche Beteiligung. (AZ)
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