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Verteidigung: USA überholen Militärstrategie: Kleiner und flexibler

Verteidigung

USA überholen Militärstrategie: Kleiner und flexibler

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    US-Soldaten besteigen einen Chinook-Hubschrauber in den Bergen Afghanistans. Foto: Mikhail Metzel/Archiv dpa
    US-Soldaten besteigen einen Chinook-Hubschrauber in den Bergen Afghanistans. Foto: Mikhail Metzel/Archiv dpa

    "Wir schlagen nach einem Jahrzehnt der Kriege ein neues Kapitel auf", sagte Präsident Barack Obama am Donnerstag in Washington. Die US-Streitkräfte sollen künftig weit beweglicher und flexibler sein. Zwei große Bodenkriege zugleich wie im Irak und in Afghanistan sieht das Konzept nicht mehr vor. Der langfristige, von massiver Militärpräsenz begleitete Aufbau von Nationen komme zu einem Ende.

    "Die Streitkräfte werden kleiner und schlanker", sagte Verteidigungsminister Leon Panetta. Zugleich werde das Militär beweglicher, flexibler und schneller einsatzbereit sei, während es technologisch besser ausgerüstet werde, kündigte er an. Der Fokus liege künftig unter anderem auf dem Einsatz von Spezialkommandos, unbemannten Drohnen und auch der Kriegsführung im Cyberspace.

    Im Sommer hatten US-Regierung und Kongress nach den Worten Panettas Einsparungen im Verteidigungshaushalt von 487 Milliarden Dollar (374 Milliarden Euro) über zehn Jahre vereinbart. Dem trage die neue Strategie Rechnung. Er wandte sich aber scharf gegen eine mögliche Kürzung von weiteren 500 Milliarden Dollar vom Januar 2013 an, wenn der Kongress an entsprechenden Plänen zur Verringerung des Defizits festhält.

    Die asiatisch-pazifische Region und der weitere Nahe Osten hätten derweil "wachsende Bedeutung für die Zukunft der USA mit Blick auf Wirtschaft und nationale Sicherheit", sagte Panetta. Deshalb werde man dort die Präsenz verstärken. Auch in Bündnisse und Allianzen wie die Nato solle verstärkt investiert werden.

    Das Engagement in Europa werde sich "notwendigerweise" den neuen Gegebenheiten anpassen, "vor allem im Lichte der Sicherheitsbedürfnisse des Kontinents verglichen mit strategischen Prioritäten anderswo". US-Medien hatten zuvor über einen möglichen Abzug von 4000 amerikanischen Soldaten aus Europa spekuliert.

    Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen begrüßte die Ankündigungen aus Washington. "Ich begrüße das dauerhafte Bekenntnis der USA zur europäischen Sicherheit, zum Erhalt der Stärke und Solidarität unserer Allianz und zum Eintreten für unsere kollektive Sicherheit", teilte er in Brüssel mit.

    Mit Blick auf die Fähigkeit der USA, zwei Kriege gleichzeitig zu führen, sagte Generalstabschef Martin Dempsey: "Wir werden immer in der Lage sein, mehr als eine Sache zu tun." In dem Strategiepapier ist jedoch nur noch von einem Szenario die Rede, in dem die USA neben einem Großkonflikt sich zudem in der Lage sehen, "in einer zweiten Region die Ziele eines opportunistischen Angreifers zu durchkreuzen oder für ihn die Kosten in eine inakzeptable Höhe zu treiben".

    Panetta und Dempsey äußerten sich nicht konkret, um wie viel Mann die Streitkräfte reduziert werden sollen. Der Haushalt für 2012 sehe bereits jetzt den Abbau von 27 000 Soldaten und 20 000 Marineinfanteristen über die nächsten vier Jahre vor. (dpa)

    Strategie-Bericht des Pentagon

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