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Verständigung: Friede, Frühstück und Verbeugung

Verständigung

Friede, Frühstück und Verbeugung

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    Friede, Frühstück und Verbeugung
    Friede, Frühstück und Verbeugung

    Horst Seehofer weiß offenbar auch nicht so recht, wie ihm geschieht. Claudia Roth begrüßt ihn nicht einfach nur. Nein, die Grüne beugt sich auch noch tief über die Hand des CSU-Chefs. So weit geht sie also, die lange erwartet und doch nicht für möglich gehaltene Annäherung zwischen Christsozialen und Ökopartei in diesen Jamaika-Gesprächen?

    Die Geste vor der Berliner CDU-Zentrale ist natürlich ein Witz. Drinnen hatte die Politikerin auch schon lachend mit einem Konrad Adenauer aus Pappe posiert. In die Machtzentrale des politischen Gegners kommt man schließlich nicht so oft. Aber wenn der Gegner zum Partner werden soll, muss man auch mal über den eigenen Schatten springen. Und so bemühen sich Grüne und bayerische Schwarze am Wochenende tatsächlich um ein bisschen Frieden. Kurz bevor Roth das Haupt vor Seehofer senkt, hat dieser bereits mit Winfried Kretschmann beim Frühstück gesessen. Unter vier Augen wollten die beiden End-60er, die bekanntlich bestens miteinander auskommen, mal ausloten, was an Kompromissen noch geht im Endspurt der Sondierung. Die Grünen klopften sich zuletzt für ihre Kompromissbereitschaft auf die eigene Schulter, die CSU lobte sich bisher eher für ihre Kompromisslosigkeit.

    Beiden Herren war klar: Wenn das noch etwas werden sollte mit Jamaika, muss Bewegung reinkommen – irgendwie jedenfalls. Kann es Zufall sein, dass CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt seinen Dauerbeschuss auf grüne Positionen und Politiker weitgehend eingestellt hat? Sicher nicht. Schließlich sind die Sondierungen schon in der Verlängerung, und ein komplettes Scheitern kann ja eigentlich keiner wollen, weder bei der CSU noch bei den Grünen. (dpa)

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