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Verkehrsminister: Aufklärung zur Pkw-Maut: Opposition stellt Scheuer Ultimatum

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Aufklärung zur Pkw-Maut: Opposition stellt Scheuer Ultimatum

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    Andreas Scheuer, Bundesverkehrsminister, gerät wegen des Scheiterns der PKW-Maut immer mehr unter Druck. Die Opposition fordert Aufklärung und stellt ein Ultimatum.
    Andreas Scheuer, Bundesverkehrsminister, gerät wegen des Scheiterns der PKW-Maut immer mehr unter Druck. Die Opposition fordert Aufklärung und stellt ein Ultimatum. Foto: Lisa Ducret, dpa

    Nach dem Platzen der Pkw-Maut erhöht die Opposition den Druck auf Verkehrsminister Andreas Scheuer und setzt dem CSU-Politiker ein Ultimatum zur Aufklärung der Vertragsdetails.

    PKW-Maut gescheitert: Grüne und FDP stellen Scheuer Ultimatum zur Aufklärung

    In einem Schreiben der Grünen-Fraktion an Scheuer heißt es: "Sollten Sie unsere Fragen nicht bis zum 10.07.2019, 12.00 Uhr beantwortet haben, weisen wir Sie darauf hin, dass wir in Verhandlungen mit den Fraktionen der FDP und der Linkspartei zur Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses eintreten werden.". Auch die

    Der Brief von Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer, Haushaltsexperte Sven-Christian Kindler und Verkehrsexperte Stephan Kühn an Scheuer liegt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland und auch der Deutschen Presse-Agentur vor. "Wir erwarten eine umfassende Aufklärung über die Risiken für den Bundeshaushalt", heißt es darin. Das Verkehrsministerium müsse "über seine vertraglichen Verpflichtungen für das Pkw-Maut-System und die fiskalischen Folgen des Mautdesasters infolge von nun drohenden Schadensersatzforderungen der Mautbetreiber" volle Transparenz herstellen." Beigelegt ist eine Liste mit 62 Fragen.

    Warum Scheuer in der Maut-Frage nun so sehr unter Druck gerät

    Der Europäische Gerichtshof hatte die geplante Pkw-Maut, ein Prestigeprojekt der CSU, für rechtswidrig erklärt. Scheuer steht unter Druck, weil er die Verträge zur Erhebung und Kontrolle der Maut mit den geplanten Betreibern Kapsch und CTS Eventim abgeschlossen hat, bevor das Urteil fiel. Auf den Bund könnten somit Schadenersatz-Forderungen zukommen. Die Verträge mit den Unternehmen hat Scheuer den Abgeordneten zum vertraulichen Lesen in der Geheimschutzstelle des Bundestags zur Verfügung gestellt.

    FDP-Verkehrsexperte Oliver Luksic forderte Scheuer schriftlich auf, die relevanten Passagen zu den Kündigungen sowie zu möglichen Schadensersatzansprüchen vom Geheimschutz zu befreien und gesondert für eine "umfassende Rechtsprüfung" zur Verfügung zu stellen. Nur so könnten ausgewählte Mitarbeiter und Experten zur Analyse herangezogen werden, schrieb er an den Minister.

    Zudem solle Scheuer weitere Dokumente und die Kommunikation seines Ministeriums zur Vergabe der Aufträge an die Mautanbieter, unter anderem alle Gutachten und Bewertungen, außerhalb der Geheimschutzstelle zur Verfügung zu stellen.

    Linke und FDP erwägen Untersuchungsausschuss zur Maut

    Scheuer verhindere bisher eine notwendige juristische Prüfung, sagte Luksic. So könnten die Abgeordneten nicht sicher sagen, mit welchen Folgen und Kosten für den Steuerzahler zu rechnen sei. "Der Verdacht bleibt, Scheuer hat mit den Vertragsabschlüssen vor Urteilsverkündung grob fahrlässig wahrscheinlich hunderte Millionen Euro Steuergelder verpulvert."

    Sollte der Minister nicht umfassend kooperieren, stehe "in der Tat die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses im Raum". Auch die Linke im Bundestag hält das für denkbar. Die AfD hatte einen Untersuchungsausschuss dagegen als überzogen zurückgewiesen. (dpa)

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