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"Unzureichende Ergebnisse": Sigmar Gabriel ist mit Koalitionstreffen unzufrieden

"Unzureichende Ergebnisse"

Sigmar Gabriel ist mit Koalitionstreffen unzufrieden

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    SPD-Chef Sigmar Gabriel.
    SPD-Chef Sigmar Gabriel.

    CDU, CSU und FDP hatten sich am Wochenende zu ihrem Koalitionstreffen versammelt. Bei den Koalitionspolitikern war man bemüht, nach außen hin Zusammenhalt zu demonstrieren. Das Klima In der schwarz-gelben Koalition hatte zuletzt nach dem  Streit um die Nachfolge für den zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff als belastet gegolten. Die FDP hatte ihren Favoriten Joachim Gauck gegen Angela Merkel durchgesetzt. Bei dem Koalitionstreffen wurden strittige Themen, wie etwa  die Vorratsdatenspeicherung oder der Mindestlohn, nicht erörtert.

    Sigmar Gabriel kritisiert Koalitionstreffen

    Sigmar Gabriel, Chef der SPD, zeigte sich mit den Ergebnissen des Koalitionsausschusses alles andere als zufrieden. Er kritisierte das Koalitionstreffen als unzureichend. Die großen Fragen wie Altenpflege,  Gesundheitswesen oder Jugendarbeitslosigkeit würden von Union und  FDP nicht angepackt, sagte Gabriel am Montag im Deutschlandfunk.  Auch müsse das Kooperationsverbot für Bund und Länder in der  Bildungspolitik viel stärker gelockert werden als die Koalition  dies vorsehe. Die Länder benötigten zudem etwa zehn Milliarden Euro  vom Bund, um die Ganztagsbetreuung an den Schulen auszubauen.

    Koalition: Energiewende soll vorangebracht werden

    Die Koalition verständigte sich zudem darauf, die 2011  beschlossene Energiewende voranzubringen. Dafür sollen bereits im  Frühjahr die Investitionsbedingungen bei der Offshore-Netzanbindung  verbessert und Maßnahmen zur Netzstabilität eingeleitet werden. Die  Umsetzung der

    Für straffällig gewordene Jugendliche soll es einem weiteren  Koalitionsbeschluss zufolge künftig einen Warnschussarrest geben,  der neben einer Bewährungsstrafe verhängt werden kann. Verbessert  werden soll zudem die Stellung lediger Väter: Sie sollen künftig  entscheiden können, ob sie das Sorgerecht beim Jugendamt oder beim  Familiengericht beantragen wollen. Gegen die gewerbsmäßige  Sterbehilfe soll es nach dem Willen der Koalition bald ein  Strafgesetz geben.

    Stiftung Warentest soll im Auftrag des Staates prüfen

    Die Spitzen von Union und FDP hatten unter anderem vereinbart,  zur Lockerung des Kooperationsverbots eine Grundgesetzänderung  anzustreben. Außerdem sollen die Verbraucher besser vor riskanten  Finanzprodukten geschützt werden. Dazu soll die Stiftung Warentest  im Auftrag des Staates solche Angebote prüfen und bewerten.

    Die schwarz-gelbe Koalition will dafür  sorgen, dass Bund und Länder bei der Hochschulförderung künftig  enger zusammenarbeiten können. Beide Seiten sollen nicht nur  einzelne Projekte, sondern die Universitäten als Institutionen  gemeinsam unterstützen können, heißt es in einem am Sonntagabend  vom Koalitionsausschuss gefassten Beschluss. CDU-Generalsekretär  Hermann Gröhe bezeichnete die Begegnung als "kameradschaftlich".

    Mit der Neuregelung würde das so genannte Kooperationsverbot in  der Bildungspolitik gelockert, das eine direkte Bildungsförderung  des Bundes grundsätzlich verbietet. Erforderlich ist aber eine  Grundgesetzänderung, über die die Koalition Einvernehmen mit den  Ländern sowie mit der Opposition erzielen muss. "Die Kulturhoheit  der Länder bleibt selbstverständlich erhalten", sagte  CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt nach den Beratungen.  CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe zufolge sollen von der Regelung  vor allem Exzellenz-Hochschulen profitieren.

    Die Koalition will außerdem die Verbraucher besser vor riskanten  Finanzprodukten schützen. Dafür soll der Bund die Stiftung  Warenstest künftig stärker fördern, damit diese Finanzprodukte  besser beurteilen kann. Dafür sollen 1,5 Millionen Euro jährlich  zur Verfügung gestellt werden. Zudem einigten sich die Koalitionäre  auf eine Reihe von Verschärfungen im Wettbewerbsrecht.

    FDP-Generalsekretär  Döring: Die Atmosphäre war gut

    FDP-Generalsekretär Patrick Döring nannte das Koalitionstreffen,  das im Zeichen der jüngsten Querelen des Regierungsbündnisses  stand, "konstruktiv nach vorn gerichtet". Die Atmosphäre sei so gut  gewesen, dass weiteren Gesprächen "nichts im Wege steht", sagte  Dobrindt.

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