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Unmut in Linkspartei über Nachfolgeregelung

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Unmut in Linkspartei über Nachfolgeregelung

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    Unmut in Linkspartei über Nachfolgeregelung
    Unmut in Linkspartei über Nachfolgeregelung Foto: DPA

    Das sagte der Fraktionschef der Linken in Sachsen-Anhalt, Wulf Gallert, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Die Mehrheit ist nicht gesichert, weil Oskar Lafontaine und Gregor Gysi das so vorschlagen." Eine Gruppe um die Parteilinke Sahra Wagenknecht und der Landesverband Baden-Württemberg warnten, den Kompromiss, über den der Parteitag im Mai in Rostock abstimmen soll, wieder infrage zu stellen. Die SPD sieht die Linke bereits im Streit versinken.

    Sachsen-Anhalts Landesvorsitzender Matthias Höhn sagte der "Süddeutschen Zeitung", für die östlichen Landesverbände sei der ausgehandelte Kompromiss eine Zumutung. Er habe den Doppelspitzen nur zugestimmt, um "Chaos zu verhindern". Höhn kritisierte besonders den Vorschlag, auch beim Amt des Bundesgeschäftsführers auf ein Tandem zu setzen. Das führe nur zu Kompetenzstreitigkeiten. Er sei sich nicht sicher, ob das Tableau mit Gesine Lötzsch und Klaus Ernst (Vorsitz) sowie Werner Dreibus und Caren Lay (Bundesgeschäftsführer) beim Parteitag in Rostock mehrheitsfähig ist, sagte Höhn. Im Gespräch mit der dpa betonte er: "Es ist ein Vorschlag. Und ein Vorschlag ist natürlich nie das letzte Wort."

    Zudem gibt es unter anderem aus Berlins Landesverband Kritik an der Kandidatur von Ernst für den Parteivorsitz, da der Vertraute des scheidenden Parteichefs Oskar Lafontaine in der Vergangenheit nicht immer integrativ gewirkt habe. Aber auch im Westen ist der Gewerkschafter und WASG-Mitbegründer umstritten. Der krebskranke Lafontaine und der Co-Vorsitzende Lothar Bisky kandidieren in Rostock ebenso nicht mehr wie Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch.

    Der Koordinierungskreis der Antikapitalistischen Linken um die designierte Partei-Vizevorsitzende Wagenknecht teilte mit, man beobachte mit großer Sorge, dass der erreichte Kompromiss jetzt wieder zur Disposition gestellt werde. "Dabei ist aus unserer Sicht die erreichte Einigung in der Partei ein gutes Zeichen, dass die Linke auch zukünftig gemeinsam agieren wird", hieß es. Baden- Württembergs Landeschef Bernd Riexinger schloss sich dem Aufruf zur Geschlossenheit an. "Das jetzige Personaltableau ist eine gelungene Synthese", betonte Riexinger.

    SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles erwartet bei der Linkspartei weiteren Führungsstreit. Durch den Wechsel an der Spitze werde "das Feuer in der

    Der designierte Linke-Vorsitzende Ernst wies die Kritik zurück: "Nahles sollte erst mal den eigenen Laden in Ordnung bringen, bevor sie anderen Ratschläge gibt." Selbst nach der "historischen Klatsche" bei der Bundestagswahl habe es bei der SPD eine echte Debatte um Kurs und Führungspersonal gegeben. Das müsse die SPD nachholen, wenn sie für die Linke regierungsfähig werden solle. "Ich bin froh, dass in der Linken nicht die Friedhofsruhe der SPD herrscht", sagte Ernst.

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