Volker Kauder, Unions-Fraktionschef, hat den Wunsch homosexueller Paare nach Kindern in Frage gestellt und bezweifelt, dass Kinder bei Homosexuellen aufwachsen wollten.
Der CDU-Politiker Volker Kauder hat der "Berliner Zeitung" gesagt, dass er nicht glaube, "dass sich Kinder wünschen, in einer homosexuellen Partnerschaft aufzuwachsen". Die Bedürfnisse homosexueller Paare müssten hinter dem Wohl der Kinder zurückstehen.
Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) nannte Kauders Aussagen "schäbig". Sie seien "das glatte Gegenteil von verantwortlicher Familienpolitik". "Volker Kauder schürt Vorurteile gegen gleichgeschlechtliche Eltern, die tagtäglich für das Wohl ihrer Kinder Sorge tragen", erklärte LSVD-Sprecherin Uta Kehr.
Noch schlimmer sei für den Lesben- und Schwulenverband in Deutschland, dass Kauder homosexuelle Eltern vor ihren Kindern schlechtmache: "Wie wird sich beispielsweise ein 15-jähriger Sohn eines lesbischen Paares fühlen, wenn er solche Sätze in der Zeitung liest?" Volker Beck von den Grünen nannte Kauders Äußerungen "eine Beleidigung und Herabsetzung aller homosexuellen Eltern". Tausende Jugendliche und Kinder leben laut Beck glücklich mit ihren lesbischen oder schwulen Eltern zusammen. "Volker Kauder sollte das Wohl dieser Kinder im Blick haben, statt seine eigenen Vorurteile zum Maßstab der Gesellschaftspolitik zu machen", sagte Beck.
Die Familien Homosexueller gehörten zur Realität in Deutschland und dürften nicht diskriminiert werden. AZ