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Unabhängigkeit Schottlands: Schottische Unabhängigkeit: Queen hat klare Meinung zum Referendum

Unabhängigkeit Schottlands

Schottische Unabhängigkeit: Queen hat klare Meinung zum Referendum

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    Verlässt Schottland bald das Vereinigte Königreich? Queen Elizabeth II. ist vor der Abstimmung über die Unabhängigkeit sehr besorgt.
    Verlässt Schottland bald das Vereinigte Königreich? Queen Elizabeth II. ist vor der Abstimmung über die Unabhängigkeit sehr besorgt. Foto:  Marie Therese Hurson/Harrisons (dpa)

    Eines steht schon vor der Abstimmung über die Unabhängigkeit fest: Queen Elizabeth II. wird auf jeden Fall das offizielle Staatsoberhaupt der Schotten bleiben. Das hat der schottische Premier Alex Salmond oft klargestellt. Dennoch ist die Königin vor dem Referendum not amused - sondern sehr besorgt.

    Alle Infos zur möglichen Unabhängigkeit Schottlands

    Zeitplan: Wenn die Schotten am 18. September für die Abspaltung vom Rest Großbritanniens stimmen, wäre das nur die Grundlage für einen nötigen politischen Prozess. Der schottische Premier Alex Salmond hat angekündigt, die Unabhängigkeit bei einem positiven Ergebnis bis zum Jahr 2016 durchsetzen zu wollen.

    Befürworter: Die Kampagne für die Abspaltung wird vom schottischen Premier Alex Salmond und seiner linksliberalen Schottischen Nationalpartei SNP angeführt. Seit 2011 hat diese Partei die absolute Mehrheit im Regionalparlament.

    Gegner: Der schottische Labour-Politiker Alistair Darling kämpft mit dem Slogan "Better together" gegen die Abspaltung. Unterstützt wird es von Großbritanniens Premier David Cameron. Die Gegner der Abspaltung argumentieren, dass England und Schottland gemeinsam stärker seien.

    Politische Gründe: Es gibt viele Gründe dafür, warum sich viele Schotten die Unabhängigkeit wünschen. Alex Salmond spricht ihren Nationalstolz an. Politisch entscheidend ist aber vor allem die Unzufriedenheit mit dem EU-kritischen Kurs des britischen Premiers David Cameron.

    Wirtschaftliche Gründe: Viele Schotten sind unzufrieden damit, dass die Einnahmen aus der Ölförderung vor allem nach London fließen. Schließlich wird der wertvolle Rohstoff an der schottischen Nordküste abgebaut.

    Militärische Gründe: Es gibt immer wieder Protest dagegen, dass die britischen Atom-U-Boote in Schottland stationiert sind. Bei einer Abspaltung müsste England sie abziehen.

    Folgen für Schottland: Bei einer Unabhängigkeit würde sich das schottische Regionalparlament in ein Staatsparlament mit eigener Innen- und Außenpolitik wandeln - also auch mit eigener Wirtschaft und eigener Armee.

    Folgen für Großbritannien: Großbritannien würde auf einen Schlag 5,3 Millionen Einwohner und ein Drittel seiner Landmasse verlieren. Der Verlust der Öl-Einnahmen wäre wirtschaftlich ein schwerer Schlag. Das Bündnis aus England, Wales und Nordirland würde aber bestehen bleiben.

    Folgen für Europa: Schottland wäre als neuer Staat erst einmal kein Mitglied von EU und Nato. Ein Wiederaufnahmeverfahren würde wohl Jahre dauern.

    Wahrscheinlichkeit: In aktuellen Umfragen liegen die Befürworter der Abspaltung zurzeit bei 51 Prozent. Das Ergebnis der Abstimmung am 18. September wird also wohl sehr knapp ausfallen.

    Nun hat sich die Queen laut britischen Medienberichten erstmals öffentlich zu der Abstimmung geäußert. Am Sonntag sagte sie in Richtung der Schotten: "Ich hoffe, die Menschen werden gut über die Zukunft nachdenken."

    Unabhängigkeit Schottland: Befürworter und Gegner bei etwa 50 Prozent

    Da die Königin unparteiisch bleiben muss, formulierte sie ihre Gedanken vorsichtig. Dennoch klingt deutlich durch, dass sie sich ein Verbleib Schottlands im Vereinigten Königreich wünscht. Schon zuvor hatten Medien mehrmals berichtet, dass die Queen wegen der drohenden Abspaltung sehr besorgt sei.

    Das Ergebnis der Abstimmung wird am Donnerstag wohl sehr knapp ausfallen. Laut Umfragen liegen Befürworter und Gegner der Unabhängigkeit zurzeit beide bei etwa 50 Prozent. Sollten sich die Schotten für die Abspaltung entscheiden, will Premier Alex Salmond die bis zum Jahr 2016 auf dem nötigen politischen Weg durchsetzen. AZ

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