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Umweltschutz: Ministerin Svenja Schulze will Plastikflut eindämmen - aber keine Verbote

Umweltschutz

Ministerin Svenja Schulze will Plastikflut eindämmen - aber keine Verbote

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    Bei Real sollen die dünnen Plastikbeutel durch kostenlose Tüten aus recyceltem Papier ersetzt werden.
    Bei Real sollen die dünnen Plastikbeutel durch kostenlose Tüten aus recyceltem Papier ersetzt werden. Foto: real GmbH/dpa

    Deutschland ist Europameister – doch Grund stolz zu sein ist das in diesem Fall nicht. 220 Kilogramm Verpackungsmüll, davon 37 Kilo Plastikmüll erzeugt hierzulande jeder pro Kopf. Damit ist

    Am heutigen Mittwoch trifft sie sich mit Vertretern von Supermarktketten, Lebensmittelproduzenten und Nichtregierungsorganisationen, um über die Vermeidung von Verpackungen zu diskutieren. Doch die Erwartungen gehen auseinander: Die Ministerin hofft darauf, dass sich die Hersteller freiwillig zu einer deutlichen Reduzierung von Plastikmüll bereit erklären. Die Grünen und die Deutsche Umwelthilfe fordern dagegen verbindliche Maßnahmen.

    Ministerin Schulze hat einen 5-Punkte-Plan

    Gegenüber unserer Redaktion sagt Umweltministerin Svenja Schulze: "Die Plastikflut im Supermarkt ärgert immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher. Warum müssen Bio-Gurken in Folie eingeschweißt, Tomaten und Erdbeeren in Kunststoffschalen abgepackt, immer mehr Wurst und Käse in Verpackungen vorportioniert sein?" Diese Frage wolle sie mit Vertretern großer Handelsunternehmen und Herstellern, aber auch dem Betreiber eines "Unverpackt Ladens" diskutieren.

    Sind Papiertüten besser als Plastiktüten?

    Die Verbrauchermarktkette Real will bis Ende 2020 die Plastikbeutel in der Obstabteilung abschaffen. Stattdessen soll es Papiertüten geben.

    Der Schritt ist allerdings nicht unumstritten. Rolf Buschmann vom Bund für Umwelt und Naturschutz betont, Papierbeutel seien zwar, wenn sie in die Umwelt gelangten, deutlich leichter abbaubar als Plastikbeutel...

    ... Doch insgesamt sei ihre Ökobilanz, wenn sie nur einmal benutzt würden, schlechter als die der Plastikbeutel. Für die Herstellung der Papiertüten werde mehr Energie und Wasser verbraucht.

    Dem Treffen sollen weitere folgen, sagt Schulze. Sie rechne damit, "dass wir im Laufe dieses Dialogprozesses konkrete Vereinbarungen treffen: Was wird bis wann aus den Supermarktregalen genommen, um überflüssige Verpackungen zu vermeiden und den Plastikmüll zu reduzieren?" Die freiwilligen Vereinbarungen seien Teil ihres "Fünf-Punkte-Plans gegen die Wegwerf-Gesellschaft". Das Konzept enthalte zudem "Anreizsysteme, Quoten und Verbote", so Schulze weiter. Unter anderem fordert die Ministerin eine höhere Recyclingquote, die umweltfreundlichere Gestaltung von Verpackungen, das Verbot von überflüssigen Einweg-Artikeln und weniger Mikroplastik in Kosmetik.

    Grüne: "Plastikgipfel darf nicht zu Alibiveranstaltung werden"

    Allerdings sind nicht alle vom Konzept überzeugt. Anton Hofreiter bezweifelt, dass freiwillige Selbstverpflichtungen der Hersteller ausreichen: "Der Plastikgipfel darf nicht zu einer Alibiveranstaltung werden. Die Bundesregierung muss endlich verbindliche, weitsichtige und mutige Ziele und Maßnahmen festlegen, um von den Riesen-Müllbergen runterzukommen." Ziel müsse es sein, dass der Verpackungsabfall bis 2030 halbiert werde. Als weiteren Schritt müsse die

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