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Umweltpolitik: Fridays for Hubraum: Was steckt hinter der Bewegung?

Umweltpolitik

Fridays for Hubraum: Was steckt hinter der Bewegung?

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    Das Social-Media-Phänomen "Fridays for Hubraum" entstand ursprünglich als Spaßaktion. Nun sehen seine Gründer es als Gegenbewegung zu Fridays for Future.
    Das Social-Media-Phänomen "Fridays for Hubraum" entstand ursprünglich als Spaßaktion. Nun sehen seine Gründer es als Gegenbewegung zu Fridays for Future. Foto: Henning Orendt, dpa (Symbol)

    Sie sehen sich als Gegenpol zur aktuellen Umweltpolitik und fordern eine "Klimapolitik der Rationalität". Die Protestgruppe "Fridays for Hubraum" bekommt in den sozialen Medien derzeit enormen Zulauf.

    Hinter der Bewegung steckt der Münsteraner Auto-Tuner Chris Grau. Zusammen mit einem Freund hat er "Fridays for Hubraum" ins Leben gerufen. Anfangs sei das nur "ein wilder Scherz" gewesen, erklärt Grau in einem Interview mit dem WDR. Doch was anfangs nur ein Spaß sein sollte, nahm rasant Fahrt auf. Mit etwas mehr als 540.000 Menschen entspricht die Mitgliederzahl der Facebook-Gruppe derzeit in etwa der Einwohnerzahl Hannovers.

    Schon kurz nach ihrer Gründung schossen die Mitgliederzahlen in die Höhe. Aber schon nach wenigen Tagen musste die Gruppe wieder geschlossen werden. Wie die Administratoren am 25. September mitteilten, wurden unter anderem Morddrohungen und rechtes Gedankengut innerhalb der Gruppe veröffentlicht. Mit strengen Beitritts- und Verhaltensregeln war sie wenige Tage später aber wieder online.

    Fridays for Hubraum: Mitglieder sprechen über Tuning und Umweltpolitik

    Innerhalb der geschlossenen Gruppe tauschen sich die Mitglieder über Autos, Tuning-Themen, Umweltpolitik und gemeinsame Aktionen aus. Die Beteiligung ist immens. Beiträge werden tausendfach kommentiert und geliked. Dem Aufruf, ein Bild von seinem eigenen Auto zu posten, folgten beispielsweise mehr als 7000 User. Auch eine Petition zur Ablehnung der CO2-Steuer kursiert innerhalb der Gruppe und stößt auf großes Interesse. Mehr als 14.000 User drückten auf "Gefällt mir", knapp 4000 kommentierten. Auch auf Twitter ist die Gruppe vertreten. Dort ist ihr Erfolg, was die Followerzahlen anbelangt, jedoch deutlich kleiner. Rund 7500 Twitter-User haben den Account abonniert. Ein offizieller Youtube-Kanal und ein Instagram-Account sollen ebenfalls folgen.

    Was die "Fridays for Hubraum"-Bewegung politisch genau forderte, war anfangs allerdings nicht ganz klar. Am Dienstag veröffentlichten die Administratoren dann ihre "Agenda", in der sie über die Ziele der Bewegung informieren. Darin distanzieren sich die Macher sowohl von rechten als auch von linken politischen Gruppen und Parteien. Sie seien eher eine "Einheit des Mittelstandes".

    Auch stellen die Administratoren darin klar, dass sie sich über den Klimawandel und die massive Umweltverschmutzung bewusst seien. Unklar sei ihrer Ansicht nach jedoch, wieviel Einfluss der Mensch auf den Klimawandel hat. Schließlich gäbe es Messungen, die einen kausalen Zusammenhang zwischen der durchschnittlichen Erdtemperatur und CO2 "gänzlich ausschließen".

    Fridays for Hubraum fordert eine "Klimapolitik der Rationalität"

    Stattdessen geht es den "Fridays for Hubraum"-Machern hauptsächlich um den Erhalt ihrer Freiheit, die sie im "motorisierten Individualverkehr" sehen. An Stelle der "vollkommen irrationalen Umweltpolitik" müsse eine "Klimapolitik der Rationalität" treten. So sprechen sich die Organisatoren unter anderem für den Erhalt der Arbeitsplätze und die Absicherung der deutschen Wirtschaft. Allerdings fordern sie auch einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr und gezieltes Aufforsten.

    Zwar unterstützt die "Fridays for Hubraum"-Bewegung laut eigenen Angaben selbst keine politischen Gruppen, ihrerseits bekommt sie allerdings Lob von Seiten der Politik. Wie am Freitag bekannt wurde, sprach AfD-Chef Jörg Meuthen positiv über die Bewegung: Sie sei "eine logische und vernünftige Reaktion gegen den ideologischen Irrsinn der Ökoaktivisten", sagte der AfD-Vorsitzende dem Spiegel.

    Abzuwarten bleibt nun, wie die Bewegung mit diesem Beifall von rechts umgeht. Von Chris Grau oder anderen Auto-Tunern gab es bislang noch keine Reaktion. (mit dpa)

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