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Umwelt: Nach Trump-Ausstieg: Angela Merkel plant neue Klima-Allianz

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Nach Trump-Ausstieg: Angela Merkel plant neue Klima-Allianz

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    Angela Merkel will sich dafür einsetzen, dass die Industrie- und Schwellenländer trotz des US-Ausstiegs weiter gegen den Klimawandel kämpfen.
    Angela Merkel will sich dafür einsetzen, dass die Industrie- und Schwellenländer trotz des US-Ausstiegs weiter gegen den Klimawandel kämpfen. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Jetzt erst recht: Nach dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimapakt wollen sich andere Länder umso stärker im Kampf gegen die Erderwärmung engagieren. "Allen, denen die Zukunft unseres Planeten wichtig ist, sage ich: Lassen Sie uns gemeinsam den Weg weitergehen, damit wir erfolgreich sind für unsere Mutter Erde", betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auf dem Gipfel der großen Industrie- und Schwellenländer im Juli in Hamburg strebt sie ein klares Bekenntnis der Staatengemeinschaft zum Klimaschutz an.

    Nach US-Ausstieg: EU und China kämpfen weiter gegen Klimawandel

    So wirkt sich der Klimawandel auf die Welt aus

    Der globale Klimawandel hat immense Auswirkungen. Er beeinflusst Wetter, Gesundheit und Meeresspiegel. Wir zeigen das in einigen Beispielen.

    Geht die Erwärmung der Erde ungebremst weiter, werden extreme Unwetter häufiger auftreten, warnen Klimaforscher. Feuchte Regionen werden noch feuchter, in trockenen drohen Dürreperioden.

    Auf Klimaveränderungen reagieren Tiere, Pflanzen und Menschen empfindlich. Milde Winter erhöhen die Überlebensrate von Krankheitsüberträgern wie Mücken, Zecken oder Wanzen. Menschen, die ein Leben lang beschwerdefrei waren, bekommen vermehrt Allergien.

    Die Erderwärmung lässt Gletscher und das Eis der Pole schmelzen. Steigt der Meeresspiegel weiter an, könnten die Malediven in rund 100 Jahren überflutet sein. Umweltschützer fürchten auch für die Nordseeküste dramatische Folgen: Wattflächen, Salzwiesen und Inseln könnten dauerhaft überschwemmt werden. Die Eisdecken an den Polen waren im März so klein wie noch nie in einem solchen Monat.

    Der vor mehr als 20 Jahren begonnene Prozess sei unumkehrbar, auch wenn der Weg steinig sei, warnte Merkel. Sie sei "gerührt und begeistert", wie viele Gruppen, Staaten und Unternehmen auch in den USA ihn trotzdem weiter mitgehen wollten. Dieser Weg sei "zum Wohl aller Menschen", sagte die Kanzlerin. Die Europäische Union und China haben bei einem Spitzentreffen in Brüssel bereits eine engere Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel vereinbart.

    Trump hatte den Ausstieg aus dem Abkommen bereits im Wahlkampf angekündigt. Seinen Kritikern versprach er, die USA würden das umweltfreundlichste Land der Welt werden. "Die Vereinigten Staaten haben eine fantastische Bilanz, wenn es darum geht, den Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren", sagte auch Außenminister Rex Tillerson. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir unsere Bemühungen zur Reduzierung der Emissionen in Zukunft ändern." Der Chef des Automobilherstellers Tesla, Elon Musk, und Disney-Chef Robert Iger haben aus Protest gegen Trumps Entschluss den Wirtschaftsbeirat des Weißen Hauses verlassen.

    Unpopuläre Maßnahmen: Was jetzt auf Deutschland zukommen kann

    Die deutsche Industrie erwartet von der Bundesregierung eine "besonnene und vernünftige Reaktion" auf den Ausstieg der USA. Europa und Deutschland hätten ehrgeizige Klimaziele, sagte der Präsident des Branchenverbandes BDI, Dieter Kempf. "Es wäre falsch, nun die eigenen Reduktionsziele weiter zu verschärfen."

    Genau das allerdings fordert das Umweltbundesamt: In einer neuen Studie empfiehlt es nach Informationen des Spiegel unter anderem eine Mindestquote für Elektroautos und eine Autobahnmaut, die sich nach den gefahrenen Kilometern richtet - für Benziner 6,5 Cent pro Kilometer. Eine Fahrt von Augsburg nach Berlin würde dann 38 Euro zusätzlich kosten. "Im bisherigen Tempo können wir nicht weitermachen", kritisierte die Präsidentin des Amtes, Maria Krautzberger. Wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen wolle, müsse auch über Maßnahmen nachgedacht werden, "die auf den ersten Blick unpopulär sind". mit dpa und afp

    Was steht im Pariser Abkommen?

    195 Länder einigen sich im Dezember 2015 auf ein Klimaschutzübereinkommen: das Pariser Abkommen.

    Ziel des Abkommens ist es, dem Klimawandel entgegenzuwirken.

    Langfristig bedeutet das, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen.

    Entwicklungsländern wird mehr Zeit für die Senkung ihrer Emissionen eingeräumt als Industriestaaten.

    Alle Entwicklungen rund um Donald Trump und das Klimaschutzabkommen lesen Sie in unserem News-Blog.

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