FDP im Keller: Die FDP verharrt im neuen ZDF-Politbarometer im Umfragetief. Der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen zufolge könnten die Liberalen bei einer Bundestagswahl derzeit weiterhin nur mit drei Prozent der Stimmen rechnen.
Anzeichen für eine Trendwende, die sich in den vergangenen Wochen in einigen Umfragen angedeutet hatten, bestätigten sich nicht.
Politbarometer: Piraten im Aufwind
Im Aufwind sind dagegen nach ihrem Wahlerfolg im Saarland die Piraten, während sich das Kräfteverhältnis der Parteien sonst kaum veränderte. Die CDU/CSU kann der Umfrage zufolge weiterhin mit 36 Prozent der Stimmen rechnen. Die SPD verliert einen Punkt auf jetzt 29 Prozent.
Die Grünen bleiben wie in den Vorwochen bei 14 Prozent. Die Piraten können sich mit acht Prozent (plus zwei Punkte) auf den vierten Platz vorschieben. Für die Linke werden sieben Prozent vorhergesagt. SPD und Grüne bleiben mit zusammen 43 Prozent zwar weiterhin klar vor der CDU/CSU, jedoch weit von einer eigenen Mehrheit entfernt.
Umfrage: Fast alles möglich
Rechnerisch möglich wäre neben einer großen Koalition auch ein Bündnis von CDU/CSU und Grünen. Eine große Koalition wird in der Umfrage von 56 Prozent der Befragten befürwortet, ein schwarz-grünes Bündnis dagegen nur von 28 Prozent. Rot-Grün wäre für 42 Prozent eine gute Option.
Die Rangfolge der zehn wichtigsten Politiker wird weiterhin von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit einem Zustimmungswert von 1,7 (zuvor: 1,5) angeführt. Dicht darauf folgen die beiden möglichen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück mit 1,7 (1,5) und Frank-Walter Steinmeier mit unverändert 1,5.
Beliebtheit: Seehofer leicht verbessert
Auf den weiteren Plätzen liegen Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit 1,4 (1,3), Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) mit 1,3 (1,3) und Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit 0,9 (0,7).
Jeweils leicht verbessern konnten sich SPD-Chef Sigmar Gabriel und CSU-Chef Horst Seehofer mit jeweils 0,8 (0,6). Noch einmal weiter in den Negativbereich abgesackt sind Außenminister Guido Westerwelle (FDP) mit minus 1,2 (minus 1,1) und als Schlusslicht FDP-Chef Philipp Rösler mit minus 1,4 (minus 1,2). (afp, AZ)