Der SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hält sich eine Kanzlerkandidatur offen. "Es wäre überraschend, wenn bei der Kandidatensuche mein Name als Fraktionsvorsitzender nicht fallen würde. Wir werden am Ende gemeinsam zu einer klugen Entscheidung kommen", sagte er dem Portal "watson.de".
Auf die Frage, wo er bei einer Kandidatur die Schwerpunkte setzen würde, sagte der SPD-Politiker: "Auch über die Schwerpunkte im Wahlkampf entscheiden wir gemeinsam." Er werde aber seine Ideen einbringen. "Wer meine Arbeit in der Vergangenheit verfolgt hat, weiß, dass ich aus der Außen- und Sicherheitspolitik komme und mich im Wahlkampf auch diesem Themenfeld zuwenden werde."
Jüngsten Umfragen zufolge halten viele Wähler derzeit aber einen anderen Sozialdemokraten für einen geeigneteren Kanzlerkandidaten. In einer repräsentativen Befragung des Instituts Kantar für die Zeitungen der Funke Mediengruppe schnitt Vizekanzler Olaf Scholz deutlich besser ab als mehrere andere Spitzenpolitiker der Partei. Demnach gaben 42 Prozent an, Bundesfinanzminister Scholz eigne sich als Kanzlerkandidat.
Scholz liegt damit klar vor Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, den 19 Prozent für geeignet halten sowie Familienministerin Franziska Giffey (16 Prozent). Nur jeweils 11 Prozent der Befragten halten die SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans für eine Kanzlerkandidatur für geeignet, ähnlich sieht es bei Generalsekretär Lars Klingbeil aus (12 Prozent). Mützenich sprechen laut Umfrage nur 6 Prozent eine Eignung als Kanzlerkandidat der SPD zu.
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